Episode 18 – Was ist Indiefilm, Rodja Pavlik?


Diese schwierige Frage beantwortet uns eine echte Koryphäe des österreichischen Filmjournalismus. Rodja Pavlik macht seit fast 25 Jahren Kulturjournalismus und kümmert sich um den heimischen Film abseits der großen Förderstrukturen.

Es war nicht nur wie zu Anfang erwähnt mein straßenseitiges Fenster offen, sondern aus irgendeinem Grund haben öfters und lang die Glocken meiner Kirche geläutet. Wir haben das in der echten und buchstäblichen Hitze des Gesprächs leider nicht immer gleich gemerkt und pausiert.

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Rodjas Seite Home Movie Corner und sein Zweitprojekt Die Schreibmaschinisten
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Filme & Produktionen (verlinkt sind Rodjas Artikel, wenn vorhanden): Faust | Operation White Christmas | Imagefilm EKO Cobra (Bericht von ServusTV) | Halbmännerwelt | Randgestalten | Route 66 | Myth of Man | The Million Dollar Bet | Killviertel | Caravan (BFP-Podcast) | Der Wettkampf meines Lebens | Blockbuster | Die gestohlene Zeit (BFP-Podcast) | Henry Fonda for President (BFP-Podcast) | Regrets of the Past (öst. Star Wars-Fanfilm) | 1810 – Für eine Handvoll Kaspressknödel | Hirschen | Rubikon

Menschen & Produktionsfirmen: Simon Meusburger | Daniel Hadenius-Ebner | Flo Lackner | Brandl Pictures | Stefan Müller (Loom) | Karl Leopold Furtlehner | Mordkommission Calw (ehem. Tatort Calw) | Vlado Priborsky | Peter Koller | Andreas Thalhammer & Xiaosu Han

Filmseiten/Institutionen: Celluloid Filmmagazin | VIS Vienna Independent Shorts | FM5 | indiestars.de | zoom-magazin.de | Independent Days Karlsruhe | Videothek „Achteinhalb“ | Cinema Next | Film plus Kritik | Film & TV Kamera (ehem. Kameramann) | DWDL.de | Das Feuilleton

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Transcript

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[0:10]Und ja, damit müssen wir hier aufpassen. Geht’s schon los. Herzlich willkommen zum Brutto-Filmlandsprodukt Sommergespräch 1 2025. Ich habe noch keine weiteren ausgemacht, aber vielleicht ist es auch das Einzige. Ich probiere es mal. Ich bin nicht Klaus Wehprofer. Mein Name ist Harry List und mir gegenüber sitzt Rodja Pavlik, seines Zeichens Macher, Chefredakteur, Herausgeber, Doyen des österreichischen Indie-Films auf der Plattform Home Movie Corner.

Rodja

[0:47]Hallo.

Hari

[0:48]Servus. Rodja, wir kennen uns jetzt schon viele, viele Jahre. Irgendwie haben wir es nie geschafft, uns gemeinsam vor ein Mikrofon zu setzen. Wir haben uns schon oft getroffen, oft ausgetauscht, schreiben nahezu täglich über den österreichischen Film miteinander, aber irgendwie deswegen super, dass wir es geschafft haben. Ein kleiner Hinweis für die Hörerinnen und Hörer, es ist scheiß heiß und wir sitzen hier bei mir in meiner dunklen, aber sehr warmen Wohnung und das Fenster ist offen. Falls irgendwie ein bisschen Straßengeräusche sind, es ist eine leise Einbahn, aber bitte zu verzeihen. Und wenn es unerträglich wird, werden wir auch den Ventilator aufdrehen. Den haben wir uns jetzt gespart. Der ist sehr leise, aber er würde ein leichtes Brummen erzeugen. Also falls ihr das hört, dann verzeiht uns das wegen der Hitze. Die Alternative wäre gewesen, dass wir uns in den Eißsalon gesetzt hätten. Dann hätten wir so richtige Stadtatmung im Hintergrund. Aber ich habe mir gedacht, wir probieren es mal in der Wohnung. Danke, dass du da bist.

Rodja

[1:46]Danke, Harry, dass du mich eingeladen hast. Ich bin schon seit Jahren ein großer Fan vom Brutto-Filmlandsprodukt. Und die Pause hat mir eigentlich sehr wehgetan, weil ich finde deinen Take auf den österreichischen Film einfach erfrischend. Und das ist mal was ganz anderes, als was ich sonst immer so in den Medien zu sehen oder zu lesen bekomme.

Hari

[2:09]Danke dir. Ehrlicherweise habe ich mir gedacht, diese fünf Jahre waren nicht einfach. Also es hat mich immer wieder gejuckt, aber es hat sich halt, es war halt, es hat sich das Leben halt geändert, nicht? Beruflich, privat, es hat sich was getan. Und ich habe ja nicht wegen Corona aufgehört, das war eigentlich purer Zufall, dass das gleichzeitig war oder wir haben eigentlich vor Corona aufgehört. Und ja, aber… Naja, also ich verstehe das.

Rodja

[2:37]Also ich meine, den Homebook-Conner mache ich ja jetzt auch schon seit 2001 mit Unterbrechungen. Und es kommen manchmal Phasen im Leben vor, wo man dann halt einfach sagt, okay, gut, ich habe jetzt entweder nicht die Energie dafür oder die Zeit oder auch die Lust an solchen Projekten. Ja, und das ist durchaus verständlich. Und dann irgendwann mal so ein paar Jahre später, also bei dir in diesem Fall oder bei mir ein paar Monate später, denke ich mir so, genau über das könnte ich ja jetzt doch noch berichten und dann haue ich doch noch eine Meldung raus und so. Und jetzt momentan habe ich ja leider ein bisschen zu viel Zeit für sowas und deswegen bin ich jetzt auch wieder verstärkt am Homemovie-Corner.

Hari

[3:23]Was ist eigentlich der Home Movie Corner, von dem wir da die ganze Zeit reden? Ich könnte mir vorstellen, dass es noch ein, zwei Leute gibt in dem Land, die nicht zu deinen Stammlesern gehören.

Rodja

[3:34]Ja, wie gesagt, der Home Movie Corner hat bereits 2001 begonnen. Das war eigentlich damals eine Idee, die ich dem Chefredakteur von Zelluloid, dem Matthias Kreuling, vorgetragen habe. Weil der Matthias Koenig wollte an und für sich mit Celluloid eine Zeitschrift für den österreichischen Film machen. Und mein Gedanke war, naja, bevor jemand auf die Filmakademie geht, interessiert er sich ja vielleicht auch für Filme und vielleicht gibt es da auch Leute, die da schon Filme gedreht haben. Und mit der Idee bin ich dann eben zu Matthias gegangen und habe es ihm vorgestellt und er hat gesagt, Ja, okay, gut, also falls du was findest, dann können wir auch darüber berichten. Und ich habe dann halt irgendwie so im Internet ein bisschen herumgesucht. Man muss bedenken, das war eben 2001 und die meisten Amateurfilme, die man da gesucht hat, die waren eher mehr so Fleischfarben.

Hari

[4:36]Und davor hängen. Ja, genau.

Rodja

[4:40]Aber ich bin dann doch fündig geworden und habe zum Beispiel in Vorarlberg eine Schülergruppe gefunden, die einen Musicalfilm gemacht haben aus Faust. Das war der Simon Meusburger. und ich habe halt den Film bestellt und habe eine VHS-Kassette bekommen ins Postfach, habe mir das angeschaut und war vollkommen hin und weg, weil die haben Großartiges geleistet. Also die haben einen selbstgebauten Kamerakran gehabt, wo sie von irgendeinem HTL-Schülern mit einem schwenkbaren Kamerakopf gemacht haben. Dann haben sie mit einem Schulorchester aufgenommen und haben dann mit Synthesizern halt das verstärkt. Sie haben auch von einem Computerspiel Explosionen zehntausendfach verlangsamt, damit dann so eine Art Wolke und himmlische Landschaft dargestellt wird. Und auch sehr viel Make-up und Kostüme und so. Und ich war einfach von dem so begeistert und fasziniert, dass ich mir gedacht habe, wenn das Amateure sind, also vielleicht gibt es da noch mehr.

Rodja

[6:03]Und damit habe ich angefangen zusammen eben, was es da so gibt. Also da habe ich dann aus Deutschland und aus der Schweiz Filme bekommen. Und wir waren damals auch eine richtige Redaktion. Wir haben eine eigene Homepage gehabt, und zwar homoekonner.com. Die findet man auch noch im Internetarchiv. Und das ging so fünf Jahre lang gut. Wir waren auch auf diversen Festivals. Und dann eben so 2005 ist dann die Idee gekommen, dass wir eigentlich auch ein Filmfestival machen könnten. Wir haben da schon so einige Filmabende gemacht, Themenabende wie zum Beispiel Crime, Drugs & Video oder eben Schweizer Filme, wo wir auch versucht haben, den Schweizer Botschafter einzuladen und solche Sachen. Und dann ist eben die Idee zu einem Filmfestival gekommen und da ist dann eigentlich auch die Redaktion zerbrochen, weil die einen wollten ein Kurzfilmfestival machen und für mich war eigentlich immer so die Vielfältigkeit des Amateur- und Independent-Films zu zeigen. Also eben Kurzfilme, mittellange Filme, 40, 50 Minuten und dann auch Spielfilme.

Hari

[7:29]Das war die Celluloid-Redaktion oder war es ja eine eigene Redaktion?

Rodja

[7:33]Wir waren eine eigene Home Reconer-Redaktion, ja, genau. Aber eben was halt auch das Filmfestival betrifft, das ist dann auch, also ich wollte dann mit diesem Filmfestival nicht wirklich was zu tun haben, aber ich muss sagen, sie haben wirklich Großartiges gemacht, weil daraus ist nämlich das Vienna Independent Shorts Filmfestival entstanden, Das ist ja jetzt auch schon, ich weiß nicht, 20, 25 Jahre.

Hari

[8:02]Ja, und vor allem ist es riesig. Also ich habe jetzt das Programm mir angeschaut von diesem Jahr und dass wirklich irrsinnig viele Leinwände werden bespielt. Und das Programm ist riesig und kann man gar nicht mehr als Einzelperson sich anschauen, glaube ich.

Rodja

[8:20]Nein, also eben, was sie gemacht haben, also das war echt großartig. Und mir persönlich tut das leid, aber eben der Daniel Ebner, der ist ja heute heuer auch aus dem Festival ausgestiegen. Also das war, glaube ich, das letzte Mal, dass er das mitveranstaltet hat. Und der Daniel Ebner war quasi das letzte Mitglied der ursprünglichen Homo-Ikaner-Redaktion, der noch bei diesem Festival dabei war. Und ja das finde ich sehr schade aber das

Hari

[8:55]Verstehe ich auch.

Rodja

[8:55]Also wenn man so viele jahre dran hängt und

Hari

[8:59]Das festival ist natürlich, Also wenn man jetzt sagt, der Home-Move-Corner hat sich spezialisiert oder der Kern war die Independent-Filme und so weiter. Ja, sicher sind viele Kurzfilme weiterhin, werden die im klassischen Sinne unabhängig gemacht. Aber allein dadurch, dass das Festival irgendwie die Anknüpfungspunkte zu größeren Filmpreisen zum Beispiel herstellt, wenn du dort gelaufen bist, dann bist du qualifiziert, um einzureichen für, ich glaube, sogar den Oscar. Also ich glaube auch bei der Nominierungskommission vom Österreichischen Filmpreis sitzt jemand von dem Festival drinnen, habe ich mir letztens die Richtlinien aus Gründen durchgelesen, auch von der Schardinale übrigens, die ja auch so ein kleines Festival ist, die eigentlich sehr, sehr gut sich entwickelt haben, aber noch, habe ich das Gefühl, noch ein bisschen diesen familiären Charakter haben, aber vielleicht werden die auch mal riesig. Genau, okay, also Home Movie Corner Redaktion und dann Home Movie Corner Rodja Solo Genau.

Rodja

[10:03]Wobei ich dann sagen muss, also das war dann eigentlich, also da war ich dann meistens irgendwo so ein Anhängsel, wenn man so sagen kann, da war ich zum Beispiel bei FM5 dabei, bei dieser Plattform dann war ich bei Indiestars.de dabei, das ist vom deutschen Regisseur Thomas Bohn die Produktionsfirma gewesen und der hat gesagt, er möchte quasi eine Plattform mit kuratierten Kurzfilmen machen und dort habe ich mich dann eh angeschlossen, habe dort quasi den redaktionellen Bereich gemacht, habe dann halt eben über News geschrieben, wer dreht was, wann kommt was raus, wer veröffentlicht was auf DVD, welche Wettbewerber gibt es, das habe ich dann halt dort eben als kuratierte News dann veröffentlicht. Da war ich drei Jahre und dann habe ich halt auch noch für das deutsche Magazin Zoom geschrieben, ein Die haben dann aber nach ein paar Jahren aufgehört und dazwischen habe ich dann irgendwann mal eben den Home Movie Corner als Blog gestartet, eben auf WordPress.

Hari

[11:16]Cool. Aber auch als reines Hobbyprojekt. Ja, reines. Ich meine, was kann man schon damit verdienen sowieso? Kann man überhaupt was mit Filmzeitschriften verdienen, um zum Zelluloid zurückzukommen? Da schaut es ja auch nicht so rosig aus. Und okay, also und der Home Movie Corner, also das war jetzt die Geschichte des Home Movie Corner, aber was ist jetzt der redaktionelle Schwerpunkt 2025 oder in den letzten Jahren, was ist es, was dich antreibt, wo du genau hinschaust?

Rodja

[11:49]Also angefangen hat der Home Movie Corner eigentlich mit Rezensionen, weil wir quasi gesagt haben, wir wollen eigentlich diese Filme vorstellen, die man nirgendwo sehen kann. Damals war auch YouTube noch nicht wirklich weiter, das hat es damals noch nicht gegeben, so 2001 oder?

Hari

[12:08]Ich glaube 2006 gibt es YouTube.

Rodja

[12:10]Okay gut, also 2001 hat es das noch nicht gegeben und wir waren irrsinnig stolz, dass wir dann halt eben damals noch mit einfachster HTML-Programmierung Rezensionen geschrieben haben und dann halt irgendwie ganz pixelige Fotos dazugegeben haben. Ja, das ist heute irgendwie anders, weil man kann die Filme heute teilweise schon

Rodja

[12:37]Selber sehr leicht erwerben. Also eben auf YouTube gibt es viele Kurzfilme zu sehen, aber man kann halt auch schon auf Amazon Prime schauen. Also dort gibt es auch schon einige Independent Filme, die man entweder sich ausborgt, kauft oder die halt auch sogar gratis zu sehen sind. Deswegen bin ich jetzt mehr dazu gegangen, über solche Filme zu berichten. Also eben, wer dreht was, wann beginnen die Dreharbeiten, wann erscheint der Film, der erste Trailer ist online und bei besonderen Projekten, dann schreibe ich auch noch eine Rezension und ich mache auch Interviews mit den Filmemachern. Also, die schreibe ich dann an und sage, ich würde gerne ein Interview mit dir machen. Meistens ist es so, dass wir das schriftlich machen. Ich schicke in einen Fragenkatalog, sie schickt mir das zurück und dann baue ich einen Artikel zusammen. Manchmal interviewe ich sie auch mit einem Diktiergerät. Klassisch.

Hari

[13:43]Ja, klassisch. Aber dadurch, dass du das Hobby neben einem Hauptberuf immer gemacht hast, ist klar, dass man da ein bisschen… Ja, immerhin stückelst du es nicht zusammen und zum 90er von den Filmemachern.

Rodja

[13:56]Naja, also wenn ich zum Beispiel einen Filmemacher wie zum Beispiel den Kärntner Filmemacher Flo Lackner über die Jahre begleite, dann hole ich mir schon ein Zitat aus der Vergangenheit und versuche sie dem heute gegenüber zu stellen.

Hari

[14:12]Aber du schreibst immer dazu, wie er mir 2005 sagte. Genau, genau. Das ist der zentrale Unterschied. Das ist völlig legitim. Okay, aber lang, weil du hast jetzt eigentlich von Kurzfilmen gesprochen, aber lang, das ist ja nicht so wichtig, die Länge. Es geht nicht, wie du auch vorher gesagt hast, Langfilme und es gibt ja eine jetzt Szene, wenn man so will, ich weiß jetzt nicht, inwiefern die untereinander vernetzt sind oder so, aber es gibt Leute in diesem Land, die machen am laufenden Band Langfilme. Die haben Leute um sich, die immer wieder mitarbeiten, sie rekrutieren online in Facebook-Gruppen oder was auch immer. Neue, interessierte Leute, das Ganze mit Nullbudget. Hin und wieder finden sich sehr etablierte, sehr bekannte Namen, die dann doch einmal mitmachen. Ich weiß nicht, wie das funktioniert. Vielleicht einfach schuldet man einem Gefallen oder vielleicht sind diese Filmemacher, die vielleicht auch professionell am Set arbeiten und dann in ihren Urlauben einen Independent-Film machen. Und was ist dein Überblick über die Szene? Oder wie würdest du die Szene beschreiben? Weil ich habe ja einerseits gar nicht so sehr das Interesse daran, aber auch denke ich mir, ich kann mir nicht um alles kümmern. Und ich bin froh, dass du das machst. Ich bin froh, dass du das machst, dass es das gibt. Also ich finde das extrem wertvoll. Wie würdest du die Szene beschreiben?

Rodja

[15:39]Das ist sehr schwierig, weil eben dadurch, dass ich… Erst vor kurzem wieder angefangen habe, mich damit intensiver zu beschäftigen, muss ich mich erstmal wieder hineinknien. Ich kann nur sagen, dass die deutsche Szene weitaus kreativer ist als die österreichische. Weil, wie du gesagt hast, dass es da Leute gibt, die halt jedes Jahr einen Film drehen oder so, das ist in Österreich nicht so vorhanden. Das kenne ich aus Deutschland.

Hari

[16:13]Da gibt es irgend so eine, Wie heißt dieses Dorf? Irgendwas mit C? Die so Tatort-mäßige Projektproduktionen machen. So richtig habe ich schon 20 oder sowas.

Rodja

[16:23]Ja, genau. Und dann gibt es halt auch zum Beispiel Brandl Pictures aus Bayern. Die haben seit 2000 ungefähr 70 Spielfilme gedreht. Boah, okay. Ja, also ich meine, mit sowas, da klappt bei mir die Kinnlade runter und sowas fleischt mich. Bei uns in Österreich gibt es auch einige interessante Filmemacher, wie zum Beispiel den Stefan Müller aus Graz, also mit seiner Gruppe Loom, die halt auch so alle paar Jahre einen gewaltigen Spielfilm raushauen, wo es dann halt auch um UFOs geht und Bestien und Creature Horror und so weiter und so fort. Dann kenne ich halt auch noch den Karl-Leopold Furtlener, genannt Coach, der zum Beispiel auch regelmäßig mit dem Josef Harder Filme dreht. Oder halt auch den Flo Lackner, den Kärntner Regisseur, den ich vorhin schon erwähnt habe, der halt auch schon einige Actionfilme gedreht hat. Und jetzt erst vor kurzem für Cobra Einsatzkommando diesen Imagefilm gemacht hat.

Hari

[17:37]Okay. Das wüsstest du, wenn du heute auf Facebook geschaut hast. Noch nicht.

Rodja

[17:47]ServusTV hat einen Bericht über den gemacht. Dann habe ich mich erinnern können, dass ich schon vor zwei Jahren mit ihm ein Interview hatte, wo er mit Operation White Christmas in die Kinos gekommen ist, der ja auch eher so eine independent Sache mit großer Förderung war.

Hari

[18:08]Vor der Thüringer hat er mitgespielt, oder?

Rodja

[18:09]Genau, genau. Und bei diesem Imagefilm für die Cobra spielt der Thüringer ebenfalls mehr. Ah, okay. Ja, genau. Und der Flo Lackner, warte mal, wo war ich da jetzt? Ja, genau, der hat mir eben damals schon vor zwei Jahren erzählt, dass er diesen Imagefilm machen will. Und der hat Cobra schon seit Jahren immer für seine eigenen Independent-Filme gewinnen können. Der hat irgendwann mal einen Film über…

Hari

[18:43]Wir reden von Cobra der.

Rodja

[18:45]Spezialeinheit der Polizei. Ja, genau.

Hari

[18:47]Entschuldige. Nein, nur, dass die Leute das irgendwie… Weil das ist halt schon, wenn du sagst, okay, ja, da ist halt Equipment und gut trainierte Männer, die sich gut bewegen können. Also wenn du die als Promasen kriegst, ist das schon cool.

Rodja

[19:01]Ja, genau. Die hat er jetzt eigentlich, warte mal, eins, zwei, also für drei Filme hat er die gewinnen können, wobei zwei wirklich absolute Independent und No-Budget-Filme waren und der dritte eben das Operation White Christmas, das war dann schon was Größeres, also eben mit 1,5 Millionen Budget. Und als Gegenleistung quasi, nehme ich mal an, hat er jetzt dann für sie einen Imagefilm gemacht, der jetzt dann im Herbst Premiere hat, mit Roland Thüringer als österreichischen Bundespräsidenten.

Hari

[19:42]Roland Thüringer ist ein gutes Beispiel für jemanden, der mal einer der Stars des österreichischen Films war und sich halt auch verändert hat und heute auch eben zu gewinnen ist. Er spielt natürlich weiterhin auch in großen Produktionen mit, aber eben auch für sowas wahrscheinlich zu haben ist. Genau. Ich kann mir vorstellen, dass der recht unkompliziert ist.

Rodja

[20:04]Genau, also ich glaube, der ist solchen Sachen eigentlich recht aufgeschlossen. Also wenn ihn das Drehbuch interessiert, glaube ich, macht er das. Aber das macht auch der Reinhard Nowak. und ich glaube auch der Josef Harler wäre für sowas zu haben, also weil eben wie gesagt ich kenne jetzt den Furtlener den Furtlener und der hat ihn glaube ich für zwei Filme gewinnen können das eine war

[20:41]

Die Welt des Independent-Films

Hari

[20:41]Du hast schon so viel gesehen, dass man sich manchmal durcheinanderkommt.

Rodja

[20:47]Randgestalten, genau. Das war ein 50-minütiger Film. Sehr skurril, sehr bezaubernd und dann für Halbmännerwelt. Das waren alles Independent-Produktionen. Und zwischen den beiden hat sich so eine Freundschaft entwickelt, dass der Josef Hader dann den Furtlener dann auch für seine eigenen Filme, also für die wilde Maus und eben auch für Andreas die Scheiden quasi engagiert hat. Also da hat er dann ebenfalls kleine Rollen bekommen und auch hinter der Kamera mitgewirkt.

Hari

[21:24]Also eher ein seltenes Beispiel, wo sich quasi Mainstream und großer Star und Indie-Szene gegenseitig befruchten, oder? ist eh nicht so häufig.

Rodja

[21:34]Eben, genau. Und das ist genau das, was mich daran fasziniert. Was ist da möglich? Also weil eben gerade im Independent-Bereich sind die Leute viel kreativer und bei manchen Sachen denkt man sich, aha, okay, gut, man muss sich einfach nur trauen, einfach zu fragen. Eben mit dem Reinhard Nowak oder eben mit dem Roland Thüringer einfach mal anfangen.

Hari

[22:00]Entschuldigung, habt ihr vielleicht Interesse.

Rodja

[22:03]Wenn die sagen, das Drehbuch gefällt mir, ja, bin gerne dabei, hab sogar Zeit. Warum nicht? Finde ich echt toll.

Hari

[22:10]Ich glaube, es braucht dann am Set und in der Vorbereitung schon einen gewissen Professionalismus, weil man darf ihre Zeit jetzt auch nicht verschwenden. Also wenn es sagt, wenn der sich für zwei Drehtage begreift erklärt, ist es eine Riesenspende in Wahrheit. Das stimmt. Das sind Leute, die verdienen mehrere tausend, vielleicht sogar zehntausend Euro pro Drehtag. Ein Josef Hadersicher.

Rodja

[22:33]Das ist eine gute Frage, weil, also zumindest beim Flo Lackner weiß ich, dass der schon so professionell arbeitet, also quasi dem Schauspieler die geringstmöglichste Anstrengung abfordert, ja. Ja.

Rodja

[22:55]Aber eben gerade, also ich denke auch, es gibt auch viele andere Beispiele, wie zum Beispiel eben Trout-Funding. Das ist erst durch die Independence-Szene irgendwie groß geworden, genauso wie Creative Commons. Also die Leute sind da wesentlich kreativer und auch wesentlich offener Sachen gegenüber, die einem Normalsterblichen wie mir vollkommen fremd sind. Weil ich habe das erste Mal von Creative Commons in den 2000er Jahren gehört. Und das war bei einem Film aus Deutschland, Route 66, glaube ich. Die haben mit dem Film über 100.000 Euro eingenommen. Weil sie gesagt haben, wir stellen den Film frei zur Verfügung,

Rodja

[23:48]Zahlt, was ihr wollt und ihr könnt es mit dem Film machen, was ihr wollt. Ihr könnt den zerschnipseln, ihr könnt Szenen rausschneiden, ihr könnt was selber dazu erfinden, ihr könnt synchronisieren, macht, was ihr wollt. Und damit haben sie dann einen Gewinn von 100.000 Euro zusammen erwirtschaftet. Das Problem ist nur, das funktioniert nur ein einziges Mal. Beim zweiten Mal ist dann der Erfolg nicht mehr so groß und irgendwann mal ist dann zum Beispiel wie beim Crowdfunding die Luft raus. Dann ist Crowdfunding so gang und gäbe, dass es eigentlich schon uninteressant ist.

Hari

[24:28]Ja, klar. Dieses Early Adopting oder diese frühe Nutzung von neuen Technologien, ist klar, oder es ist irgendwie verständlich, dass es im Indie-Bereich auch passiert. Man sagt immer, die Pornobranche sind immer die, die am frühesten neue Technologien einsetzen. Das merken wir wahrscheinlich jetzt gerade auch. Ich nehme an, dass es so ist.

Rodja

[24:55]Erkläre dich. Wie meinst du das?

Hari

[24:59]Aber ich meine, bekannt, dass Onlyfans Leute mit Avataren reden und nicht mehr mit normalen Menschen und so weiter. Dass die AI-Technik da schon so weit eingesetzt wird, wo die Filmbranche natürlich noch die Finger davon lässt und im Gegenteil eher so einen dogmatischen Exorzismus durchführen möchte und sich ein bisschen davon veränderungsresistent ist. Und dann dazwischen steht, also zwischen gut verdienender, sehr gut verdienender Pornografiebranche, nichts verdienender Indiebranche und irgendwas verdienender Profibranche, sind halt dann doch sehr unterschiedliche Nutzungssysteme, obwohl alle eigentlich das gleiche Produkt machen, bewegte Bilder, die Leute unterhalten sollen. Ja, das ist ganz spannend eigentlich, was das für, aber jetzt habe ich das schon so dekliniert und du hast jetzt auch immer wieder die Independent-Branche, die Indie-Branche, jetzt haben wir gesagt, okay, Pornografie können wir, glaube ich, recht klar abgrenzen, auch wenn es natürlich da auch Übergänge gibt, aber es gibt Pornografie, es gibt Indie-Film und es gibt normalen Film? Oder wo ist da die Grenze zwischen Indie-Film und normalen Film oder nennen wir ihn Mainstream-Film und wenn Josef Hader Wilde Maus macht, ist das dann, ich meine, der ist jetzt kein gelernter Regisseur, aber der fängt halt dann an, mal einen Film zu machen. Ist das dann ein Indie-Film oder wo definiert sich das?

Rodja

[26:23]Ja, du stellst immer so die schwierigen Fragen, ich meine, da denke ich immer so, Also reden wir nicht mal über Israel, können wir das nicht einfacher lösen? Nein, also Independent Film ist eigentlich ein sehr schwammiger Begriff, wenn man so sagen kann. Wie wir 2001 damit angefangen haben, haben wir gesagt, also Indie-Film ist jeder Film, der, also wenn einer den Film macht mit seinem eigenen Geld, dann ist das ein Independent Film. Wenn er, dann haben wir dann so das Problem gehabt und was ist dann halt mit Studenten, wenn die einen Film machen, schauen wir uns den erstens mal nicht an, weil er nicht independent ist, weil die bekommen ja das Material zur Verfügung gestellt und was ist dann, wenn einer eine Förderung bekommt und Da waren wir am Anfang wirklich hart, weil wir haben echt nur gesagt, das ist halt nur die Leute, die halt wirklich ihr eigenes Geld reinstecken. Dann hat sich das irgendwie so ein bisschen aufgelockert, weil eben halt auch Förderungen, man bekommt relativ leicht Förderungen.

Rodja

[27:42]Also theoretisch relativ leicht für Erdung. Das sind aber dann meistens so kleine Beträge, so Tausender oder 5000 Euro und so weiter und so fort. Aber damit kann man keinen Film drehen, sondern das ist halt dann irgendwie so das Catering oder eben Fahrtkosten oder was auch immer.

Hari

[28:01]Aber für mich.

Rodja

[28:02]Ist es jetzt eigentlich so, ich habe mir da so ein paar Sachen zusammengeschrieben.

Hari

[28:10]Schreibmaschinen geschrieben, wie ich sehe.

Rodja

[28:12]Natürlich.

Hari

[28:15]Das ist ein Zeitblock, gell, über Schreibmaschinen.

Rodja

[28:17]Genau, genau.

Hari

[28:18]Sollten wir auch erwähnen.

Rodja

[28:21]Also ich denke, dass, also ich habe hier eine Weisheit aufgeschrieben, über die können wir, also ich glaube, da sind wir uns einig. Jeder Amateurfilm ist ein Independent-Film, nicht jeder Independent-Film ist ein Amateurfilm. Können wir dem was abgwinnen? Ja. Gut. Nur zur Erklärung, also eben jeder Amateurfilmer, das macht mit seinem Geld, mit seinem eigenen Geld eine Reisedoku und filmt das und schneidet das nach seinem eigenen Gusto und deswegen ist der Film vollkommen unabhängig. Andererseits gibt es halt auch frustrierte Werbefilmer, die sich sagen, ich möchte jetzt auch mal einen Film drehen und der setzt ebenfalls sein eigenes Geld ein also der Typ ist natürlich kein Amateurfilmer, er ist ein professioneller Filmer und er dreht seinen eigenen Film mit seinem eigenen Geld, das ist ebenfalls ein independent Film,

Hari

[29:24]Also.

Rodja

[29:24]Da ist jetzt schon mal so Amateur-Profi also

Hari

[29:29]Also in der professionellen Herkunft des hauptverantwortlichen Kreativen, kann man das so sagen. Ja. Wenn der Bäcker morgen einen Film macht, dann ist er Amateur. Wenn der Werbefilmmacher oder der bisherige Schnitt, wenn jemand, wir haben ja im klassischen österreichischen Film ganz viele Leute, der ist ja schauspieler aber das ist kein fachfremder beruf der hat schon erfahrung und für den ist der wechsel auf den regis schul und drehbuch und so weiter nicht so hart und deswegen wäre ein professioneller aber er könnte ihn selber finanzieren dann wäre independent genau als extrem beispiel ein jose.

Rodja

[30:12]Genau genau das ist so das extreme beispiel

Hari

[30:15]Dann.

Rodja

[30:19]Für mich bedeutet independent, also eben im wahrsten Sinne des Wortes unabhängig. Sind geförderte, also ist ein Film vom ORF unabhängig? Sag ich mal nein.

Hari

[30:33]Ich sag ganz klar nein.

Rodja

[30:34]Genau, weil es hängt nämlich davon ab, also eben der Filmemacher hat eine Idee, er reicht es beim ORF ein. Der ORF hat Redakteure, die bearbeiten das und sagen, naja, du musst das ändern, das kannst du so nicht schreiben. Wir hätten auch noch gerne irgendwie ein soziales Randthema reingebracht und so weiter und so fort. Also die mischen sich da ganz kräftig ein. Also letztendlich kann der Filmemacher nicht sein, ein Filmemacher so erzählen, wie er will.

Hari

[31:06]Okay, kreative Kompromisse, kann man das so zusammenfassen. Weil es gibt natürlich finanzielle Kompromisse, klar. Aber das ist kein Grund. Aber kreative Kompromisse. In dem Moment, wo jemand anderer mitredet, und signifikant mitredet wie ein Redakteur oder eine Förderinstitution, die auch manchmal Bedienungen stellt. Genau, genau.

Rodja

[31:29]Dann würde ich sagen, dass das nicht independent ist. Dann kommt es aufs Budget an. Da haben zum Beispiel die Independent Days in Karlsruhe akzeptieren Filme mit folgenden Budgets. Ist also sie akzeptieren low budget und no budget filme low budget filmes sind bei denen spielfilme also 60 bis 90 minuten 60 bis 90 minuten mit 2500 euro budget pro minute das heißt also wenn der 90 minuten dauert dann hat dann darf quasi nicht mehr als 225 250.000 euro kosten Das wäre dann ein Low-Budget-Film.

Hari

[32:20]In der Definition dieses einen Festivals.

Rodja

[32:24]Dieses einen Festivals, aber das finde ich für mich eigentlich sehr nachvollziehbar, weil das sind halt auch Werte, also Budgets, die ich schon bei einigen größeren Independent-Produktionen gehört habe.

Hari

[32:39]Ja, wir waren ja beide letztens in einem Film, der für 90 Minuten 300.000 gekostet hat, also in der Million-Dollar-Bett, wo wir dann auch darüber diskutiert haben, wie wir den jetzt einordnen können eigentlich. Also okay, er wäre jetzt in der Definition dieses Filmfestivals leicht drüber. Ich finde, die Linie ist ein bisschen beliebig. Ob man die Linie jetzt bei 1.000, 2.000, 3.000, 5.000 ansetzt, ist relativ simpel.

Rodja

[33:09]Das ist relativ, ja.

Hari

[33:10]Wenn man vor allem, wenn man sich anschaut, was kostet ein, also in Wahrheit, wenn du sagst, du kalkulierst einen Film mit einer normalen Besetzung und mit einer normalen Crew und du zahlst dieser Crew kollektiv vertragliches Mindestgehalt und den Schauspielern irgendwelche branchenüblichen Mindestgagen und du rechnest das aus. Also du könntest, der ORF, glaube ich, könnte auf Knopfdruck sowas auswerfen und sagen, vom Tatort über Stadtkomödie und Landkrimi, was kostet uns das im Schnitt? Und dann könntest du das als Richtwert nehmen für Fernseh, Indie oder was auch immer. Oder weil du sagst, Fernsehen ist nochmal ein bisschen günstiger als Kino, da gilt noch ein paar andere Regeln. Da könnte man irgendwo, glaube ich, eine Grenze finden. Ob die dann jetzt bei 200.000, 300.000, 500.000 liegt, ist relativ egal, glaube ich. Ich glaube auch.

Rodja

[33:57]Also eben so zwischen 200.000 und 300.000, das ist dann auch, wo ich sage, okay gut, da ist nicht sehr viel Unterschied. Also wenn du das gegenüber anderen Produktionen siehst. Also das ist für mich noch immer Low Budget.

Hari

[34:10]Vielleicht kann man irgendwo die Grenze ziehen und sagen, in dem Moment, wo ich professionelle Leistungen auf Rechnung zukaufe, zum Beispiel, das wäre auch eine Idee, weil wenn du eben nicht lauter freiwillige Helfer hast, denen du halt Kilometergeld zahlst, also Kilometergeld, Spritgeld und Catering und vielleicht auch eine Unterbringung, also die Notwendigkeiten, aber nicht tatsächlich ein echtes Arbeitsgehalt. Und dann natürlich, du sagst, okay, ich kaufe mir jetzt, also es ist schon okay, ich kaufe mir ein Schnittprogramm einmal und verteile das über zehn Filme oder was und sage dann, okay, ich habe jetzt 5.000 Euro für ein Schnittprogramm bezahlt oder für den Computer und dann rechne ich das ein. Also okay, aber wenn du sagst, ich kaufe mir einen Schnittmeister für 20 Tage, was dich dann auch rund 50.000 Euro kosten würde, das ist wohl was anderes. Also deswegen könnte man auch so sehen. ist halt wesentlich schwieriger zu administrieren oder zu nachzuweisen oder so abwandern independent gilt oder nicht gilt.

Rodja

[35:12]Ja wie gesagt also ich habe bei mir ist es immer so also in den jahren hat sich das so irgendwie so ein bestimmtes bauchgefühl entwickelt ja und Dieses Interview hier, also dieser Podcast hier, ist ja quasi eigentlich auch ein Prüfstein, ob das, was ich glaube, eigentlich noch stimmt oder nicht. Also insofern bist du ja quasi der, wie nennt man das, Attucatus Diaboli, der mich da quasi irgendwie herausfordert. Ja, und das finde ich auch gut, weil dann kann ich mir auch selber darüber Gedanken machen, naja, stimmt das, was ich eigentlich jetzt die ganze Zeit geglaubt habe? Weil wie gesagt, angefangen habe ich damit, sodass ich gesagt habe, ja, Independent ist nur einer, der wirklich sein eigenes Geld verwendet. Bis ich dann gekommen bin ja okay gut eine Förderung von 5000 Euro bei einem Spielfilm also von 40 Minuten ist auch nicht so viel Geld und die mischen sich da sicher nicht rein eben genauso wie bei der Million Dollar Bad wie wurden die gefördert? Hat sich da irgendjemand eingemischt beim Drehbuch oder so? Ich denke nicht weil

Hari

[36:31]Eine Jury hat entschieden, dass dieser Film eine selektive Förderung bekommt. Und welche Parameter sie anlegen, ist irrelevant, finde ich. Aber sie haben Parameter angelegt. Daher Teichmann, der Chef vom Filminstitut und die, wie auch immer, damals in der Jury gesessen ist, für Regie, für Verwertung, für was auch immer. Die haben gesagt, der Film verdient Geld, ein anderer Film verdient nicht Geld. Und dann erinnere ich mich, ich habe vor vielen, vielen Jahren mit den Machern, also mit dem Produzenten Wolfgang Ritzberger und mit dem Regisseur mit Adrian Goldner von Die Beste aller Welten geredet und da haben die beide mir erzählt, dass da zum Beispiel der Prozess, also Ablehnung, Ablehnung, Ablehnung, aber auch Feedback, Feedback, Feedback und dann haben sie irgendwann die Förderung bekommen. Also sie haben daran geschraubt auf Basis des Infoots.

Rodja

[37:19]Das wäre nämlich wichtig herauszufinden.

Hari

[37:24]Weil das wäre dann an und für sich quasi.

Rodja

[37:27]Also wo sie sich dann halt quasi so an die Regularien langsam herantasten.

Hari

[37:31]Da waren ja auch wahrscheinlich vielleicht inhaltliche Dinge, vielleicht auch, ich weiß es nicht. Aber interessant ist eigentlich, könnte man sagen, du wirst öfter abgelehnt und irgendwann gefördert. Okay, dann ist es offensichtlich, vor allem wenn du das auch erzählst, dass du immer wieder abgelehnt wurdest und dann hast du was verändert, bis du ins Schema gepasst hast. Und wenn du sofort eine Förderung bekommst, dann passt du sofort ins Schema. Das kann zufällig sein, weil du es nicht weißt, aber es kann auch, weil du es schon weißt und eine erfahrene Produzentin bist oder erfahrene Regisseurin bist, Autorin, die das genau weiß, was sie tut und dann passt du dich schon von vornherein vor auseilendem Gehorsam an und es ist trotzdem wieder der Einfluss des Filminstituts oder der jeweiligen Förderinstitution.

Rodja

[38:10]Das ist ja genau mein Gedanke, weil ich meine, wie gesagt, wenn du zum Beispiel rein zufällig genau das triffst, was die sich unter einem förderungswürdigen Film vorstellen, wenn du das zufälligerweise genau so triffst und deine Geschichte genau so übernommen wird und du genau so gefördert wirst, dann ist es für mich halt independent. Ja, aber das muss, wenn du dann diese Erfahrung hast und du sagst, naja, okay, gut, naja, dort, da schreibe ich lieber die Rolle so ein und dann mache ich lieber aus dem Hauptdarsteller eine Hauptdarstellerin, weil dann weiß ich, dass ich dann gefördert werde,

Hari

[38:57]Dann ist es für mich nicht independent.

Rodja

[39:00]Weil du dich halt eben diesen Regularien, die aufgeschrieben sind oder nicht aufgeschrieben, weil du dich denen beugst. Also das heißt, letztendlich muss eigentlich der Filmemacher dann von sich aus sagen, ja, ich bin nicht unabhängig, weil ich habe da schon ein bisschen getrickst, um diese Förderung zu bekommen. Aber das wird er nicht sagen.

Hari

[39:27]Natürlich nicht. Aber moralisch, ja, stimmt es trotzdem. Vielleicht kann man es so festhalten, bin ich der Boss? oder gibt es jemanden, der der Boss ist? Und natürlich ist jetzt auch der Chef oder die Chefin einer Förderinstitution, nicht der Boss, der entscheidet, wie der Film ist, aber da gibt es eine Entscheidungsgewalt, vor allem beim Filminstitut, bei der Vienna Film Commission, beim Fernsehfonds für Fernsehen und so weiter. Wenn diese Förderung aussetzt, dann wird das Projekt nicht stattfinden, weil diese Projekte basieren auf drei, vier, fünf Förderungen die alle sechsstellige Beträge haben bei so einem normalen Kinofilm. Und wenn einer davon aussetzt, ist es wahrscheinlich nicht möglich, den Film zu machen.

Rodja

[40:15]Genau, ja.

Hari

[40:18]Ich habe ja ganz ehrlich auch das Problem der Abgrenzung für mich, weil ich interessiere mich prinzipiell für alles, aber es ist eine Gesundheitsentscheidung zu sagen. Irgendwo ziehe ich die Grenze. Was ich zum Beispiel nicht mir anschaue, sind zum Beispiel Kinderfilme. Das sind zwei, drei Filme im Jahr. Die sind auch für ein spezifisches Publikum gemacht und sie sind sehr oft nur minoritär österreichisch. Dann sage ich, das ist für mich so Business-Film, dass ich das abgrenze nach oben, wenn du so willst. Auch von den Budgets her meistens höher. Wir hatten dieses Jahr Woodwalkers, hatten wir dieses Jahr oder letztes Jahr ein Mädchen namens Willow.

Hari

[40:58]Also nicht, dass ich es mir, manchmal schaue ich mir die Filme schon an, mit meinen Nichten oder sowas, aber ich bearbeite sie nicht. Ich würde auch, glaube ich, keine Kritik drüber machen, außer es taucht drin irgendwas auf oder es ist produktionstechnisch irgendwas sehr interessant. Aber ich glaube, einfach so würde ich das nicht machen. Und nach unten, wenn man so will, also jetzt nicht negativ gesprochen, der Independent-Film, eher budgetmäßig gesprochen. Diese Kinderfilme sind sehr viel teurer als die. Ja, nach unten gesprochen von dem Preis, muss ich das auch irgendwo abgrenzen und da tue ich mir wesentlich schwerer, aber auch ich habe ein gewisses Bauchgefühl und es ist dann halt so, der Million-Dollar-Bett hat 300.000 gekostet, den wir uns gemeinsam angeschaut haben und da würde ich sagen, der ist eindeutig auf der richtigen Seite, weil diese 300.000 sind 260 vom Filminstitut und der Rest aus Kärnten, glaube ich. Und dann haben wir uns aber gemeinsam angeschaut Myth of Man. Und der Film hat auch 300.000 gekostet, ist aber in seiner ganzen Machart und ich empfehle deinen Artikel und werde ihn auch verlinken zu dem Film. Dieser Film ist eindeutig ein Independent-Film, aber nicht ein.

Hari

[42:11]Aber nicht Amateur, weil die beiden, das Paar, das diesen Film macht, die wissen ganz genau, was sie tun und die haben schon sehr, sehr viele große Filme gemacht, aber die verpfänden halt ihr Haus dafür oder schließen sich in einem Glastunnel oder in einer alten Scheune in Kentucky oder was ein und filmen vor Greenscreens halt aber auch acht Wochen lang und fliegen halt zwei Österreicher als Hauptdarsteller ein. Das ist, warum wir uns den Film beide angeschaut haben. Also purer Zufall, dass dieser Film servicereische Hauptdarsteller hat, aber es ist kein österreichischer Film eigentlich. Aber ja, das sind zwei Filme, gleich viel Kosten, beide sehr professionell produziert sind, wobei sogar Muff of Man wahrscheinlich das technisch beeindruckendere Werk ist als und auch die besseren Spezialeffekte hat als The Million Dollar Bad. Also es ist der superiore Film, was die Qualität angeht, finde ich. The Million Dollar Bad ist die bessere Geschichte, Okay, verständlich. Und es ist auch ein bisschen der zugänglichere Film. Und das ist vielleicht auch so ein Unterschied. Manchmal sind Independent-Filme schwierig zugänglich. Und da ist es auch für mich so eine Grenze, wo ich sage, hat dieser Film eigentlich die Chance, also ist er theoretisch fürs breite Publikum gemacht? Myth of Man ist das nicht.

Hari

[43:26]Es findet sich sein Publikum und es finden sich auf der Welt vielleicht 500.000 Leute, die diesen Film sehen wollen und das ist urviel. Und es hat sich auch eine gewisse Community gebildet um dieses Künstlerpaar, die diese Filme machen. Und ich habe auch schon jetzt zwei andere Filme von ihnen angeschaut und einer davon ist zwar jetzt schon sehr viele Jahre alt, aber muss ich sagen, ist ein absolut beeindruckender Film und einer der besseren Filme, die ich dieses Jahr überhaupt gesehen habe, inklusive alten Filmen, die ich wieder angeschaut habe. Also das ist total spannend, wo diese Grenze ist. Und der Million-Dollar-Bed hat also ein paar Spezialeffekte oder digitale Effekte eigentlich, nicht Spezialeffekte, Spezialeffekte auch, aber, Visual Effects, die dann schon ein bisschen amateurhaft wirken, weil du hast einen riesen Sandsturm, aber im Hintergrund fährt eine Radfahrerin vorbei und du weißt ganz genau, ja, der Sandsturm ist digital und du weißt, es ist halt ein bisschen blöd, wenn hinten die Fahrradfahrerin vorbeifährt, die never ever in diesem Sturm auf einem Fahrrad sitzen könnte. Und das wurde nicht rausretuschiert und das ist dann so ein bisschen so, es ist kein Indie-Film, aber er wirkt leicht amateurhafter als der Hochglanz produzierte Myth of Man.

Hari

[44:34]Also da ist die Abgrenzung schwierig, aber sie fällt mir trotzdem nicht, also ich kann sie machen und sage, The Million Dollar Bad ist mein Bereich, Myth of Man ist dein Bereich. Ja, und dann bin ich natürlich auch am Fernsehen interessiert, weil wir reden ja jetzt nicht nur vom Kino. Das ist auch etwas, wo ich sage, ich möchte das Fernsehen gerne mitnehmen. Das interessiert dich irgendwie nicht, weil es der Independent-Film sehr selten im Fernsehen vorkommt.

Rodja

[44:58]Naja, also eben, ja, genau. Also das Streaming ist jetzt auch für die Independent-Filme immer ein immer größeres Thema, weil vor allem eben halt zum Beispiel die Calver, die haben zum Beispiel ihr Stammkino verloren. Das ist eingegangen nach Corona.

Hari

[45:19]Dort im Ort das Kinowelter.

Rodja

[45:21]Ja, genau. Und ich meine, sie machen noch immer ihre Kinotournee, aber sie stellen sie jetzt halt auch als VOD, den Film dann zur Verfügung.

Hari

[45:31]Ist nicht unbedingt schlecht, weil, wie du beschrieben hast, du musst aus Vorarlberg eine VHS kriegen. Das hat eine gewisse Romantik, aber in Wahrheit ist es besser. Leben wir in besseren Zeiten, sind wir uns ehrlich. Dass der dir einen Link schicken kann und sagt, es kostet ihn nichts, ich kann dir sogar den Volllink schicken und du bist, idealerweise schreibt er in einen Artikel und wir verkaufen dann fünf Exemplare, oder was noch immer die Zeiten sind was das angeht schon besser geworden das stimmt.

Rodja

[46:00]Also wenn ich dann denke, dass zum Beispiel Killfield der Slasher Film aus Österreich ebenfalls ein Independent Film dass der jetzt zum beispiel auf amazon prime zum ausborgen ist finde ich ist eine absolut tolle gelegenheit ich finde halt nur bei der preispolitik müssen sie sich noch was überlegen weil sie nämlich ungefähr so in derselben kategorie spielen wie jeder hollywood blockbuster ja also vier euro fürs ausborgen und weiß nicht 15 euro fürs kaufen oder was auch immer und da denken

Hari

[46:44]Also für ein No-Name-Produkt, das ist immer ein großes Risiko.

Rodja

[46:49]Da müsste es halt wirklich viel mehr Berichterstattung darüber geben, dass es dann quasi gerechtfertigt ist, dass der Preis so hoch ist. Wobei Killviertel, also ist an und für sich mit den 4,90 Euro oder wie viel das jetzt zum Ausladen kostet, wirklich sehenswert.

Hari

[47:08]Ja, ich meine, die Preisgestaltung ist halt das eine. Ich meine, ich weiß jetzt nicht, ob Amazon da Vorgaben macht, dass sie sagen, alle Filme müssen das gleiche kosten, weil wenn die Independent-Filme alle viel weniger kosten, könntest du ja, also wir reden jetzt von normalen, theoretisch normalen Marktmechanismen, dass sie dann sagen, also wir bezahlen ja auch irgendwie hohe Rechtekosten an jetzt die Studios, dass wir diese Filme anbieten dürfen. Und dann kommen irrsinnig gute Amateur- und Independent-Filmmacher daher und nehmen uns den Markt weg, weil sich dann doch irgendwie, weltweit, Amazon ist ja in 200 Ländern wahrscheinlich vertreten, mit seinem Streaming-Programm, dass dann weltweit sich ein paar Millionen Leute finden, die diese Filme schauen und dafür keine Disney-Filme kaufen. Also da geht es ja um Substitutionsängste. Es ist kein Marktplatz in dem Sinne, wo du wahrscheinlich frei deinen Preis bestimmen kannst. Ich könnte mir vorstellen, dass es da gewisse Preise gibt. Dass du sagst, wenn es länger, kürzer eine stunde bist dann das 299 verlangen wenn es länger als eine stunde bist dann musst du 499 verlangen oder war immer für den für den verleiher und aber was.

Rodja

[48:21]Zum beispiel halt so den österreichischen independent film mit österreichischen mit dem profil was die beiden gemein haben ist zum beispiel so dass sie Nicht wissen, wie sie Werbung dafür machen. Das ist teilweise so katastrophal. Also eben bei den österreichischen Filmen ist es ja manchmal so, dass du ja bis eine Woche vor Filmstart noch nicht mal einen Trailer findest.

Hari

[48:51]Naja, Woche vielleicht nicht, aber am Monat auf jeden Fall ist so irgendwie so die magische Grenze, die ich jetzt langsam feststelle.

Rodja

[48:57]Also ich habe früher bei meinem Arbeitgeber mal so die auch Kinostarts gemacht und da haben wir dann halt auch immer so die Träder eingebunden. Und bei manchen war es wirklich so, dass du dann keinen Träder gefunden hast.

Hari

[49:15]Das mit der Werbung oder mit dem Marketing ist so eine Sache, nicht? Auch hier ist vielleicht ein Unterschied. Der geförderte Film, um vielleicht einen etwas neutraleren Begriff zu finden für alle, der geförderte Film muss ja gar nichts erreichen. Der muss einfach nur fertig werden. Und mit dem Fertigwerden wird die Förderung ausbezahlt. Und damit haben die Arbeiter und Arbeiterinnen am Set und die Schauspielerinnen ihre Gagen und ihre Löhne bekommen. Und die Produzentinnen schlagen sich eine Produktionsgage drauf, völlig in der Kalkulation so vorgesehen. Und damit gibt es danach keine, also es gibt kein echtes Incentive. Also sicher willst du, dass möglichst Leute den Film sehen, das ist gegeben, klar. Und du willst, dass du möglichst zusätzlich verdienst. Aber in Wahrheit ist die Realität so, dass du das nächste Projekt hast, du bist im nächsten Cash-Zyklus drinnen, du hast schon die nächste Förderung bekommen, mit dem du den Film jetzt fertig finanziert hast, jetzt bist du schon im nächsten Film drin und mir hat mal ein Produzent erzählt, dass es extrem schwer ist in Pension zu gehen, weil du ja in diesem Ladel drin hängst und da einfach aufzuhören, ist extrem schwierig. Aber weil dir dann Geld fehlt für den Film, den du gerade machst.

Rodja

[50:36]Also beim Independent Film war es an und für sich echt so, das sind ja eben keine Profis. Und bei denen ist es wirklich so, dass sie wirklich ihr Herzblut in diesen Film reinstecken. Und dann, also das war auch lange Zeit so, 2000er, 2010er Jahre noch, dass sie dann geglaubt haben so jetzt ist der film fertig Und dann war die Luft aus denen raus. Und dann haben sie keine Energie dazu mehr gehabt. Weil die erfolgreichsten Filme sind die, die auf Tour gehen. Wo der Filmemacher sagt, okay, gut, ich nehme noch die Zeit und gehe mit dem Film durch die Gasthäuser.

Hari

[51:20]Aber das muss man auch wieder leisten können. Zum Beispiel die Myth of Man-Leute sind herumgeflogen in der Welt. Die waren in London, die waren in Wien. Berlin. Berlin, die haben und haben dort, also ich meine, ich weiß jetzt nicht, was die mit dem Heidenkino für eine Vereinbarung hatten, aber Heiden wird jetzt auch nicht seine Seele her schenken, also den Saal meine ich mit Seele.

Rodja

[51:41]Also soviel ich das verstanden habe, haben sie den Saal gemietet, beim ersten Mal. Beim zweiten Mal war das dann, glaube ich, so, dass das Heidenkino gesagt hat, ja okay, gut, denen hat der Film so gut gefallen, dass sie sich durchaus vorstellen, dass sie dann den quasi regulär ins Programm aufnehmen.

Hari

[52:00]Aber wir waren dann bei der zweiten Vorstellung und im größten Saal. Und da waren halt, was, 40 Leute auf 300 Sitzplätzen. Und trotzdem, Myth of Man, absolut empfehlenswert. Und man kann ihn aber auch kaufen bei ihnen auf der Website. Und irgendwann wird er dann noch an einer Plattform sein.

Rodja

[52:20]Er ist auch schon auf Amazon.

Hari

[52:22]Ah, okay, perfekt.

Rodja

[52:22]Auf Amazon, auf Apple Plus. Ja.

Hari

[52:28]Muss man langsam so ein Affiliate-Programm zulegen, dass sie, wenn die Leute auf Amazon klicken und dann den Film und vielleicht noch was anderes einkaufen.

Rodja

[52:36]Ja, genau.

Hari

[52:38]Absolut empfehlenswert. Am besten mit einer großen Soundanlage, aber, oder am besten im Kino. Okay, aber zurück zur Abgrenzung, und zur Abgrenzung Independent und Mainstream-Film und normaler Film, wie auch immer.

Hari

[52:56]Ich finde, dass wir auch, also beim Marketing, wie du sagst, da möchte ich nochmal zurück, du sagst, die Leute investieren in Herzblut. Und dann gibt es Leute, die investieren in Herzblut, also die eine kreative Hauptperson, die macht Drehbuch, Produktion, Regie und wahrscheinlich noch ein paar Sachen in Personalunion. Und dann gibt es, wie soll ich sagen, dann gibt es ein paar Leute, die sagen, ich bin Ausstatter, ich mache Make-up, ich bin Schauspielerin und du bräuchtest jemanden, der Herzblut für Marketing hat. Ich glaube eigentlich, dass wenn du dein Team zusammenstellst, dann brauchst du diese Person und die muss das dann quasi auch richtig machen und es gibt halt, in Vereinen oder es gibt immer ein paar Leute, die jetzt sagen entweder die machen das hauptberuflich und machen das dann zusätzlich oder die halt sich das aneignen und mit der Zeit halt auch ein bisschen besser werden, was bei vielen Projekten ein bisschen schwierig ist, weil das halt so, Projekte sind, wohingegen ein Verein zum Beispiel eine konstante Vereinstätigkeit hat und du kannst da hineinwachsen. Auch wenn du sagst, ich habe keine Ahnung von Social Media, aber ich sehe, es ist wichtig und es macht sonst keiner. Und das ist, glaube ich, schon ein bisschen das Problem, dass das beim Independent-Film gar nicht als eigene Stabsposition eingeplant ist und das dann auch wiederum an der zentralen, kreativen Person hängt. Oder?

Rodja

[54:23]Und deswegen oft zu wenig ist. Ja, aber ich meine, das ist ja jetzt an und für sich auch generell beim österreichischen Film so, oder? Welche Plattformen sollte man eigentlich da jetzt bespielen? Also das weiß ich jetzt zum Beispiel nicht. Ich meine, ich bespiele zum Beispiel als ein Homo-Ikoner eben auf Facebook in verschiedenen Filmgruppen. Auf Twitter bin ich da auch noch und auf Blue Sky. Blue Sky ist eigentlich, und auf LinkedIn. Aber ja, ich meine,

Hari

[54:59]Was die richtige Plattform für Journalismus ist, ist wieder eine andere Frage. Okay, aber ja.

Rodja

[55:04]Aber wo willst du an und für sich einen Film sehen? Also TikTok wahrscheinlich, oder?

Hari

[55:10]Ich habe keine Ahnung, aber nein, nein, ich sage mal, das Filmmarketing, ich würde es auf TikTok nicht mitbekommen, weil ich dort nicht bin, klar, aber wir sind beide, glaube ich, von unserem persönlichen Habitus und von unserem Alter nicht mehr die TikTok-Generation. Ja, ja. Aber, nein, ich sage nur, es ist eher eine allgemeine Frage. Also ich habe jetzt nicht die konkrete Antwort. Ich sage nur so die allgemeine Diagnose, die ich stellen möchte. Der Independent-Film hat das Problem, dass du halt eben keine Profis hast und eigentlich Profis bräuchtest. Und der geförderte Film braucht sie nicht. Die wollen diesen Kostenpunkt nicht haben und sie brauchen ihn nicht, weil der Film ja fertig finanziert ist. und alles darüber hinaus ist Verleiher, eigentlich Aufgabe des Verleihrers, die Promotion. Es gibt eine eigene Funktion, die aber dann auch wieder sagen, naja, wir kriegen eine Verwertungsförderung von 25.000 Euro oder was, das ist nichts. Und das ist, was das ÖF hergibt und die Verleiher machen das auch so. Die sagen dann, wir brauchen fünf, sechs große Filme im Jahr, mit denen verdienen wir Geld und den Rest kannst du halt einfach so machen.

Rodja

[56:22]Das ist nämlich immer dass etwas, wie du es jetzt gerade erzählt hast, das ist etwas, was für mich vollkommen schwer zu verstehen ist, also dass bei einem professionellen Film, wenn der fertig ist, dass die eigentlich schon erstens mal an den nächsten Film denken und zweitens eben diesen Kostenfaktor der PR-Kosten,

Hari

[56:47]Nicht haben wollen.

Rodja

[56:49]Wobei ich mir immer denke, die wollen doch, dass der Film gesehen wird. Wieso strecken die sich nicht an? Das ist für mich immer so ein bisschen so unverständlich. Aber so wie du es mir erklärst, das erscheint dann schon wieder logisch. Was ich aber sehr,

Hari

[57:04]Sehr schade finde. Also ich unterstelle das. Aber das ist nicht super unique dem österreichischen Film gegenüber. Wir machen ein Projekt, das ist sehr komplex. und da passieren sehr viele unvorhergesehene Dinge und dann geraten wir in ein bisschen einen Cashflow-Minus und dann bekommen wir die Förderung für das nächste Projekt und die füllt uns das jetzt auf. Dann arbeiten wir am nächsten Projekt, dann bekommen wir die Herstellungsförderung, können wir das machen etc. Und du hast so eine, es versetzt so ein rollierendes System und das gibt es in Hollywood. Disney weiß auch ganz genau, wenn wir jetzt den Film rausbringen, dann hoffen wir mit dem Geld den nächsten zu finanzieren und so weiter. Auf einem völlig anderen Level. Und wenn fünf Filme hintereinander krachen, wie das bei Disney der Fall ist, dann kommen die Vergnügungsparks und sagen, nehmt’s unser Geld. Also innerhalb des Konzerns wird dann halt bezahlt. Oder die Kreuzfahrtschiffe. Oder die Broadway-Theater, von denen die Hälfte Disney gehören. Die verdienen ihr Geld. Musik, Lizenzrechte für Musicals weltweit, wenn du hier ein Hansberg, also Glöckner von Notre Dame schaust, im Ronach oder was, dann hat Disney viel Geld damit verdient. Und zwar auf der ganzen Welt.

Hari

[58:21]Aber trotzdem ist da auch ein rollierendes System. Und in anderen Unternehmungen, in produzierenden Firmen, ist das genauso. Bezahlst mit dem Geld, das du eingenommen hast für das nächste Produkt, das aktuelle Produkt. Und Crowdfunding oder Vorfinanzierung oder sowas ist eigentlich ein bisschen ein anderes Ding, weil du sagst, du holst dir das Geld vorher und hast das dann schon. Aber wenn du das für ein Projekt machst, ist das ganz was anderes. Aber für ein Unternehmen, für ein Filmproduktionsunternehmen, da hast du, du musst das glaube ich so machen. Allein schon, weil eine Filmproduktion so komplex ist, dass, ich bin ja auch, Ich meine das auch nicht als Kritik. Es ist halt aber ein Problem, wenn du dann sagst, ich muss eigentlich den nächsten Film machen und den nächsten Film. Ich kann mir gar nicht die Zeit nehmen, meinen Film zu promoten. Und es gibt dann halt ein paar Leute oder ein paar Produktionsfirmen, wo du dann halt oben drüber jemanden hast. Ulrich Seidl zum Beispiel, der macht eigene Filme und produziert auch andere Filme mit. Und natürlich laufen mehrere Filme parallel. Also es ist nicht eins überlappt eins überlappt eins, sondern du hast fünf und manch einer davon wird eh nichts.

Hari

[59:29]Und vielleicht hast du da ein bisschen Geld über, weil du hast was auf die Seite gelegt und dann kannst du das hinübergeben. Da redet man dann von ein paar tausend Euro, weil du sagst, ich kann mir dann nochmal, keine Ahnung, ein Dramaturgen leisten oder was soll ich sagen. Du verschiebst das halt hin und her. Und da ist auch die Förderung nicht ultra streng. was auch okay ist, aber de facto, glaube ich, müssen die Firmen so arbeiten und so leben. Und das hat der Independent Film, ist halt projektbezogen, wohingegen der österreichische Film firmenbezogen ist, dass eine Firma ein Projekt nach einem Projekt nach einem Projekt macht und hin und wieder kommen dann Filme, die alleine stehen. Und da wird es dann wieder abgrenzungstechnisch interessant, weil der Thomas Walschitz, der The Million Dollar Bet gemacht hat, der hat ja nicht einmal eine Produktionsfirma dahinter, oder? Doch, stimmt, er hat eine Produktionsfirma dahinter gehabt, ja, ein bisschen, aber sonst hätte er die Förderung ja gar nicht gekriegt. Aber wir haben dann auch andere Filme, wo wir zum Beispiel, wo ich auch gesagt habe, Caravan, ja, wo ich auch schon einen Podcast dazu gemacht habe. Das ist ein Film, der wirklich von einer Frau, Independent, und ja, sie hat eine Firma gegründet, es gibt eine Website von ihrer Firma, wo der eine Film halt drauf ist. Und dann gibt es den Film, den ich letztens gesehen habe, Der Wettkampf meines Lebens, Der Wettkampf meines Lebens, die Axel-Mitbauer-Story oder sowas. Der war auch von einem, der eigentlich Werbe- und Businessfilme macht, also Wirtschaftsfilm.

Hari

[1:00:53]Und der auch irgendwann gesagt hat, ich mache jetzt eine Doku über einen sehr beeindruckenden Mann, der was extrem historisches, cooles, historisches geleistet hat und auch noch da ist, um die Geschichte selber zu erzählen mit Zeitzeugen.

Hari

[1:01:06]Und das ist komplett selbstfinanziert, beziehungsweise der hat auch eine Klecksförderung hier, eine Klecksförderung da, aber es ist eine Hochglanz-Doku, in Wahrheit. Da reden wir jetzt nicht. Und der hat alte DDR-Wegen und nicht so knapp und Uniformen und Waffen. Aus, ich meine, natürlich gibt es den Kostümfundus irgendwo in Deutschland, da gibt es das Equipment, auch die Wegen und so. Ich meine, DDR-Filme gibt es ja relativ häufig. Aber das ist so beeindruckend und er selber war mal Berufssoldat, deswegen hat er selber einen Offizier gespielt im Film, einen Ostdeutschen. Da kannst du dir dann ein bisschen helfen. Er hat einen Komparsen oder eine Rolle weniger bezahlen müssen in diesen Re-Enactment-Szenen, die in dieser Doku auch drin sind. Aber das meine ich damit, da ist auch so die Sache, ja, der Film hat ein paar Förderungen bekommen, aber der Film ist so hochprofessionell und hat prinzipiell den Anspruch, so ein großes Publikum zu haben. Und der zum Beispiel hat aber auch gesagt, der war bei der Kronenzeitung im Interview, also im Studio, der war ganz viel in den Medien, der hat auch in kleinen Medien was gemacht und der hat sich das selber organisiert, den Film ins Kino zu bringen, kein Verleiher und alles. Aber da ist einfach das Produkt so gut und auf diesem spielt mit und ist sogar vielleicht besser als viele andere geförderte Produktionen und Dokus. Aber alles dahinter ist ein Ein-Mann-Betrieb oder ein kleines Teambetrieb.

[1:02:33]

Ungewöhnliche Wege des Filmemachens

Rodja

[1:02:33]Aber eben solche Geschichten, solche Produktionsgeschichten, die faszinieren mich.

Hari

[1:02:44]Also, ich meine, wie.

Rodja

[1:02:48]Soll ich sagen, es gibt Filme, wo ich mir denke, wie hat er so viele Leute begeistern können. Und dann gibt es Filme, wo ich mir denke, wie hat er das alleine herstellen können. Also zum Beispiel in Österreich hat es ja diesen einen Film gegeben, Blockbuster von Vlado Priborski, wo ich noch immer nicht weiß, wie er es geschafft hat, die Crème de la Crème der österreichischen Schauspieler dafür zu gewinnen. Ja, in meiner angefangenen, in meiner Reinhardt Nowak, okay, ja.

Hari

[1:03:23]Haben wir schon besprochen.

Rodja

[1:03:24]Ja. Er spielt schon öfters, aber der hat Schauspieler gehabt, ich weiß nicht, 30, 40 namhafte Schauspieler. Ja.

Hari

[1:03:39]Und ich weiß noch immer nicht.

Rodja

[1:03:41]Wie er das gemacht hat. Und vor allem, das war eine relativ professionelle, also ich kenne ihn noch, wie er Kurzfilme gemacht hat. Und dann macht er auf einmal einen Spielfilm über sein eigenes Leben und lässt einen Schauspieler ihn spielen. Er kommt selber auch nur mal kurz als Cameo vor. Und dann hat er so viele Schauspieler dafür bekommen. Und hat dann gesagt, dass der Gewinn aus diesem Spielfilm der St. Dana Kinderkrebs zugutekommt. Wie hat er das geschafft? Das weiß ich bis heute noch nicht.

Hari

[1:04:24]Sollte man mal fragen.

Rodja

[1:04:25]Ja eh.

Hari

[1:04:27]Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich sehe dann diese harten Fakten da. Ich denke mir auch, wow. Aber ich weiß nicht. Ich habe schon ein bisschen, und das muss ich schon dem Independent-Film unter Anführungszeichen vorwerfen, dass dann die Qualitätsgrad, es ist hit and miss. Es ist manchmal, dass du eben ein Muff of Man und manchmal hast du halt, ich will ehrlich gesagt gar keinen Film erzählen oder so, aber du hast halt sichtbare Abkürzungen. Und es ist dann besonders schade, wenn das zum Beispiel Ton ist. Wenn die Tonebene einfach nichts mit professionellem Ton zu tun hat. Und es ist vor allem für mich faszinierend, ich gebe diesen Independent-Filmen immer wieder eine Chance. Also ich bin nicht… Ich möchte gar nicht gemein sein, aber ich denke mir, da gibt es manche Leute, die sind jetzt schon beim zehnten Film und die Tonebene ist immer noch die gleiche wie beim ersten Film. Und da denke ich mir, da ist auch keine Progression da. Und dann muss ich ehrlich gesagt sagen, ich weiß nicht, warum ich mir jetzt noch einen Film anschauen soll von dir. Ich habe jetzt von niemandem 10 Filme gesehen, aber ich habe von manchen Leuten eben so 2, 3 Filme gesehen und dann denke ich mir, aber wenn das schon Filme 8, 9, 10 sind.

Rodja

[1:05:52]Gut, du kannst mir dann die Namen nennen, nachdem der Podcast beendet ist.

Hari

[1:05:57]Nein, aber ein Film, den ich gesehen habe zum Beispiel, wo die Tonebene schon okay war, war die gestohlene Zeit, den ich gesehen habe, die du nicht gesehen hast. ein Eventfilm. Und wo ich auch sogar eine Folge darüber gemacht habe. Und das war auch purer Zufall. Das war so, meine Mutter sagt mir, hey, hast du schon vergessen, weil sie ihn dann Nöhn gelesen hat und weil die Premiere beim Kino bei mir im Heimatbezirk war.

Hari

[1:06:22]Und der Film hat aber auch so, der war dann aber so, da war halt keine Geschwindigkeit drin, weil Geschwindigkeit auch teuer ist. Viele Schnitte, heißt viele Einstellungen, viele Kameraperspektiven. Viele Pick-up-Shots und auch viele Füller und Drohnen und was auch immer, irgendwas, um diese Übergänge zu schaffen. Und wenn dann halt einer sitzt und sehr akademisch und so, sehr verkopfter Film und so. Und das habe ich halt im normalen Film, geförderten Film auch. Aber der Ton stimmt, die Geschwindigkeit stimmt und es ist irgendwie vorhersehbar. Und da war das so, ich sage, ja, okay, war jetzt nicht schlecht in dem Sinne, aber es ist halt was für Leute, die diesen Indie-Spirit, mögen und da habe ich auch zu wenig gesehen, um mich darauf, also oft ist es ja so, man gewöhnt sich an Dinge und genauso wie man sich gewöhnt an englische Sprache oder mit Untertitel schauen oder, keine Ahnung, bestimmte Genres zu schauen. Ich mag zum Beispiel keinen Horrorfilm, aber ich könnte mir vorstellen, wenn ich mehrere Horrorfilme schaue, dass ich vielleicht den Geschmack dran gewinne. Aber ich ehrlich gesagt, nein. Ich muss ja auch irgendwo die Grenze ziehen in meinem Filminteresse. Nur so als Beispiel.

Hari

[1:07:36]Lass mich kurz den einen Punkt fertig machen. Beim Independent-Film sehe ich da auch die Grenze für mich erreicht. Immer wieder meinen Fuß, meine Zeichen hinein in den Teich des Independent-Films, aber ich lese dann lieber bei dir was Sache ist und hin und wieder kriege ich von dir eine.

Hari

[1:07:51]Exzellente Empfehlung oder so, oder du schreibst auch so gut drüber, wie du das über diese Myth of Man-Duo gemacht hast, wo ich mir dann auch einen alten Film anschaue von ihr und gekauft habe und dachte, okay, ja, ich kann es mir ja leisten, kein Problem. Und dann denke ich mir, wow. Und dann schaue ich mir die anderen auch an. Und da sehe ich eben für mich die Grenze. Ich möchte mich eigentlich schon mehr mit dem, jetzt sage ich Mainstream beschäftigen, aber halt Filme, die potenziell mehr Leute erreichen. Und dann sehe ich aber zum Beispiel in dieser Definition werden irrsinnig viele Filme gemacht, die nicht das Potenzial haben, Leute zu erreichen. Und das ist dann ganz interessant. Also zum Beispiel Henry Fonda for President. Der Film ist professionell gemacht, aber es ist ein 3 Stunden, 100, 84 Minuten Videoessay über Henry Fonda, ein Schauspieler, der schon zwingend in dem er lebt, ist halt hart. Und das ist etwas, wo ich mir auf YouTube anschaue und wo ich mir denke, das gehört auf YouTube, aber man hat beschlossen, den ins Kino zu bringen. Und das ist dann genau der Punkt, wo ich sage, eigentlich ist es ein Independent-Film, der hat ein bisschen Förderungen bekommen. Eigentlich ist es aber ein Independent Film und eigentlich gehört der ganz woanders hin auch noch und das ist total spannend also für mich sind es eigentlich diese Ausreißer in meiner Bahn die mich dann interessieren und das was du machst sind

[1:09:15]

Grenzen des Genres und Publikums

Hari

[1:09:12]die die gar nicht in meiner Bahn eigentlich drin sind Naja es ist.

Rodja

[1:09:16]Auch relativ schwierig weil ich meine wie du gerade gesagt hast für dich ist zum Beispiel Horrorfilm nichts Naja wann wann der letzte österreichische Horrorfilm so der ins Kino gekommen ist

Hari

[1:09:28]»Vielleicht kann man Heimsuchung drunter definieren?«, Der war zumindest ein bisschen gruselig und psychologisch Psychothriller mit, kein richtiger Horrorfilm. Ich weiß es nicht.

[1:09:47]

Horror und Psychothriller

Hari

[1:09:42]Echter Horror. Ich meine, wahrscheinlich eh drei Tage bist du tot. Blutgletscher, fang mal ein, Rambock, Attack of the Wetterhosen Zombies.

Rodja

[1:09:55]Ja, immer. Aber es gibt es halt nicht so. Es ist eigentlich faszinierend für mich, weil eben, was du jetzt nämlich gesagt hast, also ebenso, naja, im österreichischen Film, also meinem Empfinden nach, gibt es im österreichischen Film zu wenig Science-Fiction und zu wenig Horror. Also zu wenig…

Hari

[1:10:13]Ich schaue aber Horror auch nicht amerikanisch. Also ich meine, das Genre an sich. Nein, nein, das nicht.

Rodja

[1:10:18]Aber es hat sich in den Jahren gebessert, muss man jetzt sagen, seit 2000. Also ich beobachte die österreichische Filmszene quasi so seit 2000, wenn man so sagen kann. Dafür ist hat ihm in die bereiche so zum beispiel die versuchen halt sehr viel zu machen und sehr viel science fiction was mich persönlich nicht so wirklich interessiert Außer es ist ein außergewöhnlicher Horrorfilm. Aber wenn die zum Beispiel mit einem Kinderfilm herkommen, dann interessiert mich das im Independent-Bereich viel mehr, weil ich mir denke so, oh, im Independent-Bereich ist das sehr selten. Das interessiert mich. Du sagst, dich interessiert ein Kinderfilm im normalen Bereich eher weniger.

[1:11:11]

Independent und Mainstream

Hari

[1:11:07]Ja, beziehungsweise ich setze dort halt eine Grenze, weil ich irgendwo Grenzen setzen muss.

Rodja

[1:11:12]Verstehe ich. Bei mir ist es immer so, dass der Indie-Bereich versucht immer sich an Genre-Produktionen, also sehr oft an Genre-Produktionen und wenn er mal davon abgeht, dann wird es für mich umso interessanter, weil sie dann halt auch Wege gehen, wo sie dann sagen, ja okay gut, wir versuchen Mainstream zu sein und dann kann ich dann sagen, okay gut, das ist dann doch Mainstream. Also wie unterschiedlich ist diese Independent-Produktion von einer professionellen Produktion? Was unterscheidet einen Kinderfilm im Independent-Bereich eben von den drei Fragezeichen im professionellen Bereich? Das ist das, was mich zum Beispiel auch sehr interessiert.

Hari

[1:12:00]Auf der anderen Seite, ich… Weil eben gerade tut mir es ein bisschen schwer zu verstehen, warum ich jetzt als Indie-Filme-Macher ein Detektiv-Team erfinden sollte und dann ein Drei-Frage-Zeichen-TKKG oder irgendwelche anderen Sachen machen sollte. Also ich sehe da irgendwie, ich verstehe auch, da ist irgendwie diese Horror-Genre und Science-Fiction, da ist irgendwie so ein, das gibt es ja sonst nicht. Also es ist sicher auch so ein unterbewusstes Lückenfüllen. Es gibt da draußen halt weirde Leute, die haben weirde Interessen, Machen weirde Filme?

Rodja

[1:12:40]Naja, du darfst nicht vergessen, dass zum Beispiel die meisten Filmemacher, die ich jetzt kennengelernt habe, sind mit Videotheken groß geworden. Und in diesen Videotheken waren also nicht nur die Hollywood-Blockbuster, sondern dann waren auch jede Menge B-Movies und C-Movies. Also eben American Fighter, Freitag der 13. Die sind zwar auch im Kino gelaufen, aber die sind erst in den Videotheken so richtig durchgestartet. Und die Filmemacher, die ich kennengelernt habe, also beziehungsweise deren Werke ich kennengelernt habe, sind mit diesen Filmen groß geworden. Die haben das nicht im Kino gesehen, sondern sind mit den Videotheken dann groß geworden. Und die versuchen das nachzueifern. Also dem nachzueifern. Also den x-ten Slasher Filme zu machen oder eben halt auch Star-Wars-Fan-Filme zu machen oder was auch immer.

Hari

[1:13:43]Du erzählst mir gerade, die Independent- Film-Szene ist exakt gleich wie die Mainstream-Szene, die macht nur Nostalgie-Produktionen und Remakes. Erzählst du mir das gerade? Ist die Welt schon so am Abgrund? Ist die Welt schon so am Abgrund, dass selbst die Independent-Szene nichts mehr Neues hat?

[1:14:06]

Nostalgie und Remakes

Rodja

[1:14:06]Ähm, das ist ja jetzt eine gute Frage. Das ist jetzt eine gute Frage. Ich hoffe, dass ich mich da jetzt nicht verplaudere. Nein, es gibt durchaus Filme, die so in Fortsetzungen ausgehen.

Hari

[1:14:20]Gedacht sind. Also wenn jemand independent, wir haben doch auch mal in Österreich einen Star Wars Film gehabt, oder? Ich erinnere mich dunkel.

Rodja

[1:14:31]Du hast drüber geschrieben.

Hari

[1:14:33]Wenn jemand einen Star Wars Film macht, um die Nostalgie von diesem tollen, dieser tollen Franchise Star Wars, ich meine, die haben das in einer Zeit gemacht, wo es kein neues Star Wars gab. Und jetzt gab es neue Star Wars inzwischen und das ist scheiße. Zum Großteil. In Wahrheit ist das genau das gleiche weil wenn ein J.J. Abrams daherkommt und halt mit einem Budget von 200 Millionen einen neuen Star Trek oder Star Wars Film macht, ist das eigentlich auf der DNA Ebene überhaupt kein Unterschied also wenn jetzt einer daherkommt und sagt ich mache einen Star Wars Fanfilm oder einen Star Trek Fanfilm oder? Deswegen war ich jetzt irgendwie so wenn man darüber nachdenkt, eigentlich ist da auch dieser Wunsch nach Nostalgie und du hast gerade gesagt, die sind aufgewachsen oder die, die jetzt wirklich schon 20, 30 Jahre, die sind aufgewachsen mit die Videotheken. Übrigens war heute, war es im Standard ein Artikel, dass es in Österreich oder in Wien in Wien offiziell noch vier Videotheken gibt. Und es waren angeblich in den 90ern tausend, was ich schwer nachvollziehen kann, aber okay. Also auf jeden Fall sehr viele. Ich verlinke den Artikel.

Rodja

[1:15:46]Nein, also die Videotenken.

Hari

[1:15:47]Eine verkauft heute Hundefutter und DVDs.

Rodja

[1:15:51]Die haben umgesattelt.

Hari

[1:15:53]Die hatten, ja, egal.

Rodja

[1:15:54]Da muss ich nachschauen, ob es die Galerie 8,5 noch gibt.

Hari

[1:15:58]Ist das die im 9., die gibt es noch. Ich glaube, ja. Da gehe ich auch regelmäßig dran vorbei, die gibt es noch. Die sind jetzt ein Verein, stand im Artikel.

Rodja

[1:16:06]Deswegen existieren sie.

Hari

[1:16:07]Also nicht mehr als Firma, sondern als Verein. Ja. Und dann sparst du dir durch Arbeitsgeld Kosten und sowas. Weil ich kann mich noch erinnern.

Rodja

[1:16:20]Dass wir mit denen an und für sich damals auch bezüglich Independent-Filmen geredet haben und die haben dann auch so Kurzfilmprogramme aufgenommen, kurzfristig in ihr Programm. Nein, also ich weiß nicht, ob die jetzt die Independent Filme so jetzt Serien machen, wie eben Star Trek oder Star Wars eben neunte Episode oder Freitag der 13. Teil 15 oder was auch immer, sondern nein, die versuchen schon was eigenes zu machen, aber sie sind ganz klar inspiriert von diesen großen Vorbildern.

Hari

[1:16:57]Aber auf der anderen Seite, du hast jetzt gerade zum Beispiel diese Netflix-Riesenproduktion von Zack Snyder, Rebel Moon, was auch nur ein Star Wars in Neu ist. Ja. Neu und schlecht. Also es passiert auch auf dem Preisniveau, wo wir reden von 100 Millionen pro Film. Wir reden bei Netflix eh.

Rodja

[1:17:16]Ja, aber wieso brauchen wir dann halt eben 100 Millionen für einen Abklatsch, wenn wir es dann halt schon viel billiger haben?

Hari

[1:17:23]Ja, wahrscheinlich denken sich das eh viele Leute und sagen,

[1:17:27]

Chancen durch AI

Hari

[1:17:26]dann schaue ich mir lieber.

Rodja

[1:17:27]Ich glaube, da

Hari

[1:17:28]Ist auch eine gewisse Chance für Filme. Also es gibt einfach keine Filme um 5, 10, 20 Millionen mehr. Ja. Und der österreichische Film ist halt in dem 5 bis 10 Millionen Bereich, ja, Kinofilm eher bei 5, aber trotzdem hin und wieder ein bisschen höher. Und trotzdem wird da jetzt, also ist da jetzt auch keine Chance. Und man könnte das auch so vermarkten, nicht ehrliches Filme machen und so weiter. Aber dann kommt halt von hinten die AI daher, wo das Filmemachen massiv billiger werden wird. Ja. Und und billiger und trotzdem, da sehe ich dann wiederum eine Chance, aber für den Science-Fiction-Film. Weil wenn jemand eine Welt in seinem Kopf kreieren kann, die sehr gut ist, aber zum physisch Herstellen sehr teuer, dann hast du die Chance, deine Vision Wirklichkeit werden zu lassen und dann ist halt die Frage, dann sind wir wieder beim Marketing und dann musst du wieder herausstechen durch eine exzellente Geschichte und oder ein exzellentes Marketing.

Rodja

[1:18:26]Also, erstens Mal bin ich gespannt, was Chris Dorr dazu sagt, weil der war ja an und für sich so ein relativer Verfechter, was ich so mitbekommen habe von AI und ja, dass die EU da mit den ganzen Regeln überreagiert und dass man dann halt da doch die Kreativität sehr einschränkt. Andererseits muss ich sagen, dass AI momentan quasi als Gott verehrt wird weil zum Beispiel hat vor kurzem in Forbes die haben einen Film vorgestellt einen Star Wars Fan Film und da hat der Journalist quasi geschrieben, nein, das ist das beste, das ist der beste Fanfilm seit mindestens 10 Jahren, den seit der Star Wars gibt oder so.

Hari

[1:19:28]Ja gut, ich meine, wie viele Fanfilme gibt es? Da muss es Tausende geben.

Rodja

[1:19:32]Ja, nein, nein, er hat sogar gemeint, dass der besser ist als jeder von Disney produzierte Star Wars Film.

Hari

[1:19:40]Achso, gut, das ist.

Rodja

[1:19:41]Nein, ja schon, nur das Problem ist, ich habe mir den Film angeschaut und das war ein großer Fehler, weil der war so geblendet von AI, dass er übersehen hat, dass da überhaupt keine Geschichte war. Der dunkle Sith Lord, der hat ausgeschaut wie ein Typ, der in einer Mönchskutte herumläuft und nur geschminkt ist. Also es ist beeindruckend, dass man das quasi nur mit Wörtern beschreiben kann. Das muss man echt sagen. aber der Film ist nicht besser als ein Disney-Film, weil die Geschichte einfach 0815 war und das hat der hat geschrieben von, oh die Gefühle, die emotionale Ebene, alles so toll beschrieben und viel besser als Disney.

Hari

[1:20:33]Okay, ja gut, das würde ich jetzt nicht überbewerten, dass ein Essen-Werchonelist irgendein Unsinn schreibt.

Rodja

[1:20:38]Aber das ist im Forbes Magazin gestanden und das wurde herumgereicht. Und das ist halt eben, wo ich sage…

Hari

[1:20:49]Also die Diskrepanz zwischen Filmjournalisten und wie der Film dann wirklich ausschaut, ich meine, das ist ein klassisches Thema. Wir haben da diese, wie soll ich sagen… Und auch im Culture War, wenn du so willst, die Ablehnung von Filmen, weil sie gewisse Diversity-Sachen haben und dann gibt es aber wiederum Journalisten, die sich dann auf die vermeintlich gerechte Seite stellen. Und als normaler Mensch stehst du dazwischen und denkst, weder die Journalisten mit ihrer Reichweite und ihrem Forbes oder was auch immer, respektablen Medium, noch die andere Seite, die einfach irgendwas ablehnt, sobald ein Mann sich schminkt oder was, keine Ahnung. Das Leben in irgendeiner Art von Realität und du stehst dann dazwischen und denkst da, und ich finde es dann besonders lächerlich, also bei irgendwelchen Leuten im Internet und auch große YouTube-Kanäle von mir aus, die von diesem Outrage-Grift leben, von mir aus, aber wenn dann diese ganzen großen Medien, sowas schreiben und sagen, das ist der tollste, emotionalste Film und so eine wertvolle Botschaft und so toll und diese Person

[1:22:08]

Diskussionskultur im Filmjournalismus

Hari

[1:22:03]ist so großartig und du denkst einfach, nein, einfach nein.

Rodja

[1:22:08]Ja, aber du hast das richtig gesagt, es herrscht keine Diskussionskultur mehr, sondern es ist einfach nur eine Outrage.

Hari

[1:22:19]Und Lager beziehen, einzelne Journalisten und wenn dann innerhalb eines ganzen Mediums einzelne Journalisten plötzlich auffällig werden und vielleicht Sympathie oder gar, Verständnis für das andere Lager aufbringen, dann, stellt sich die, haben auch diese Journalisten, die dann rausgehen und die machen dann wiederum ihr eigenes Ding und das haben wir im Filmjournalismus auch, dass es Leute gibt, die unpopuläre Meinungen zu Filmen hatten oder zu Schauspielerinnen und Schauspielern, die, nicht für stunning and brave gehalten haben oder was auch immer. Und das ist ganz, ganz spannend, wo es dann wieder zu mir kommt, weil mich interessiert dieser mediale Diskurs auf extrem. Und da bin ich halt auch … Ich konsumiere zugegeben diese Outrage-Sachen und beide Seiten und schaue mir dann den Film an und versuche mein eigenes. Und ich finde, das ist für mich schon Entertainment, so ein bisschen Gladiatoren.

Hari

[1:23:17]Aber also muss man aufpassen, dass man selber gesund bleibt dabei, geistig gesund. Und ich schreibe nichts drüber und publiziere nichts drüber aber im österreichischen Film, wenn das mal passiert oder so, finde ich das super spannend und dann ist eben auch, weil wie mein Anfangswitz über Interviews und Clint Eastwood, das ist natürlich dann so die eine Sache, wo alle Medien dann plötzlich gehässig werden gegenüber dem anderen Medium und wo aber auch die paar Filmjournalisten oder die paar professionellen Filmjournalisten, die es gibt, dann auch irgendwie die Reihen schließen und, eigentlich nicht akzeptable Praktiken verteidigen. Ich meine, da gab es auch einen Podcast vom Celluloid zum Beispiel zu dem Thema, wo sie halt auch, der Matthias Gräuling und die Gini Brenner zum Beispiel, darüber geredet haben, wie, dass das doch eh normal ist. Und ich habe mir so gedacht, ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ihr euch zuhört selber. Weil, also, oder, nein, also mein Verständnis von Journalismus ist das nicht. Und das ist halt, also, und das ist halt die Frage, wenn du das professionell machst.

Rodja

[1:24:17]Du hast das damals so geschrieben, Also wenn sie es anders geschrieben hätte, wäre es kein Problem gewesen.

Hari

[1:24:23]Ja, so wie ich das bei dir beschrieben habe. Ich habe mit Clint Eastwood vor zehn Jahren mal geredet. Damals sagte er mir das.

Rodja

[1:24:31]Oder eben nicht als aktuelles Interview verkaufen, sondern halt eben bei mir, wie ich das am Anfang gehört habe, habe ich mir gedacht, war mir klar, dass sie ein älteres Interview genommen haben, weil eben das mit dem Starttermin absolut nicht geklappt hat, weil ich mir gedacht habe, wieso, der ist doch schon bei uns angelaufen. Also warum? Und da war meine Schlussfolgerung, ah, sie hat irgendwann vorher kurzer geredet mit und bis dato haben sie das nicht veröffentlichen können und das war eine Schlampigkeit, dass sie einfach

Hari

[1:25:08]Das… Wo natürlich redaktionelle Verantwortung vom Kurier auch noch dabei ist.

Rodja

[1:25:13]Genau, genau.

Hari

[1:25:13]Da ist niemand unschuldig hier.

Rodja

[1:25:14]Weil eben quasi, denen hätte ja auffallen müssen, hey, da stimmt irgendwas mit dem Datum nicht. Also insofern für mich war das nicht schlimm ja weil ich mir gedacht habe das ist ein älteres interview das ist aus mehreren zusammengefasst hat oder so da hätte ich eine andere form genommen da hätte ich dann über klink ist wird über so generell geschrieben aber ich hätte das nicht das interview gemacht und

Hari

[1:25:42]Dann hat das aufgenommen ja das hat dem kurier vertraut der kurier der Journalistin vertraut und alle anderen Medien der Welt haben Reuters vertraut. Und das ist ein massives Systemversagen gewesen. Und nur zurückkommen auf die österreichischen Journalistinnen, wenn die dann halt die Reihen schließen und sagen, ja so ist das halt, hat eh jeder gewusst und sowas. Nein, weil ihr seid eine sehr kleine Gruppe, die sehr spezifischen Journalismus machen. Und ich sage ja immer, Filmjournalismus generell, auch abseits von Kritiken jetzt, ist immer mit einem Bein im Marketing. Du musst immer aufpassen, dass du nicht Marketing machst. Und da ist es natürlich auch sehr schwierig, weil um zu diesem Forbes-Interview zurückzukommen, dass du gesagt hast, für einen Film, der wahrscheinlich ein Independent-Film war, trotzdem gesagt, hey, da hat jemand sich mal hingesetzt und mal geschaut, was mit AI alles möglich ist. Ich bin ehrlich gesagt gar nicht böse, dass die Story nichts hat, weil es ging darum, die Technik zu zeigen.

Hari

[1:26:44]Aber ja, Und der Journalist schreibt dann drüber und macht eine Art von Hypen und Marketing und geht nicht auf verschiedene Dinge ein oder so. Beschreiben, was ist. Wie sagt der? Ist ja vom Spiegel, oder? Sagen, was ist. Die beschreiben, was ist. Nämlich, dass es technisch sehr gut ist. Und wenn aber man dann nicht in der Lage ist, gewisse Filme einordnen zu können,

[1:27:05]

Österreichischer Filmjournalismus

Hari

[1:27:04]auch inhaltlich, dann ist das ganz, ganz schlimm. Und dann ist es auch wertlos und das ist halt im österreichischen Filmjournalismus, wie soll ich sagen, das ist dann das, wo ich immer gerne früher diese langen Kritiken geschrieben habe, wo ich halt wirklich auf alle Aspekte eingegangen bin und oder halt versucht habe, auf so viel wie möglich einzugehen. Blödsinn, natürlich bin ich nicht auf alles eingegangen und natürlich waren die weit entfernt vom Perfekt, aber der Versuch war zumindest da, wohingegen jetzt Filmjournalismus eigentlich fast ausschließlich als, Termin-Journalismus passiert, nämlich zum Kinostart. Ja, genau. Und das ist halt extrem schade. Und da wollte ich dann gleich an dich die nächste Frage stellen, auch als professioneller Kulturjournalist, wie du das einordnest, den österreichischen Kulturjournalismus, speziell auf dem österreichischen Filmjournalismus.

Rodja

[1:27:55]Also du hast das an, was ich eh ganz gut erzählt. Ja.

Hari

[1:28:02]Wenn der Film startet, dann wird darüber berichtet. Es gibt sehr selten Fälle.

Rodja

[1:28:07]Wo zum Beispiel die Außerpreiseagentur vorher berichtet. Zum Beispiel, wenn der Josef Harder einen Film dreht, dann gibt es irgendwann mal einen Setbesuch. Aber das Personal wird auch in DAPA immer weniger, wie man weiß. Und deswegen kommen die Leute auch nicht mehr zum Set. Also es ist wirklich so, dass der Film nur dann besprochen wird, wenn er kurz, also so eine Woche vor Start ist.

Hari

[1:28:38]Oder je nachdem, was es für ein Programm ist. Also ich glaube, der Ö1 zum Beispiel, Morgensjournal, hat immer am Donnerstag, glaube ich, in der Früh halt Film, logisch, weil dann starten die Filme Donnerstag, Freitag. Ich glaube, die Ö3 Movie Minute, ich weiß nicht, ob sie noch gibt. Früher gab es die, ich habe die immer gehört, in der Früh, die war auch halt zu dem Zeitpunkt, das ist diese Woche neu im Kino. Donnerstag, Freitag. Und bei Zeitungen wie zum Beispiel dem Profil, das am Samstag erscheint, ist es natürlich besonders doof. Beim Falter, der am Mittwoch erscheint, geht es sich dann wieder irgendwie aus. Also da ist es dann auch ein bisschen abhängig davon, wann dein Medium erscheint.

Rodja

[1:29:10]Ja, also die APA hat an und für sich der Basisdienst die Kritiken eine Woche vorher. Dann gibt es aber noch zum Beispiel die Entertainment Line, die Filme dann ursprünglich einen Tag vorher vor Filmstart ausgespielt hat, damit es dann auf den Seiten online geht. Jetzt gibt es aber die entertainment line nicht mehr deswegen werden die irgendwann mal lieblos gemacht also und es sind eigentlich meistens filmkritiken es geht es geht sich kaum aus also dass zum film so dass der filmmacher selber interviewt wird ja

Hari

[1:29:56]Und die zeitungen selber machen dann halt je nach schwerpunkt also das halt auch standard ein bisschen mehr presse weniger einfach weiter schwerpunkt der jeweiligen zeitung irgendwie woanders das genau in der krone ist halt auch wegen der reichweite kommen fehler hin also immer.

Rodja

[1:30:13]Wenn zum beispiel der thüringer beim film dabei ist dann wird der thüringer interviewt bei der krone Ja, was eh super ist. Und er macht das ja auch. Also das finde ich echt super.

Hari

[1:30:27]Da komme ich auch wieder zurück, was du gesagt hast. Du hast nämlich gesagt, du interessierst dich dafür, dass der Film über die Produktion zu berichten, über den Prozess zu berichten, der vorher stattfindet. Und dann kann man ja den Artikel raushauen, wenn der Film dann tatsächlich irgendwie bereit verfügbar ist. Manchmal kann man drei Artikel schreiben, aber manchmal ist vielleicht nicht

[1:30:49]

Begleitung von Filmen

Hari

[1:30:48]genug da. Aber für einen Artikel reicht es. Das finde ich, ist auch mein Ansatz, dass man so den Film länger begleitet und ich habe demnächst eine eigene Folge zu dem Thema vor, tatsächlich zu dieser Philosophie. Ich nenne sie von der Idee bis ins Archiv, den Film zu begleiten und was das heißt journalistisch und wo man das, wo man da anknüpfen kann. Ja, und da wird es, die Folge wird nächste Woche geplant, ob ich es dann tatsächlich so schaffe, aber das ist mein Ansatz von der Idee ins Archiv und das hast du ja auch eigentlich irgendwie beschrieben und ich finde es so schade, weil eine Filmkritik ist Verhalt so schnell. Einerseits, ich meine, es starten in Österreich 400, 500 Filme im Jahr, also von Hollywood bis sogar Indie-Filme und da ist einfach auch gar keine Zeit, irgendwie Luft zu holen und mal darüber nachzudenken und dass Filme dann irgendwie sich zwei Wochen, drei Wochen im Kino halten, ist ja dann eh schon wieder eine Ausnahme fast oder zumindest Flächen.

Hari

[1:31:51]In der Fläche sich halten. Ich meine, ja, irgendwo werden sie schon abgespielt und jetzt Sommerkino, hast du da nochmal Gelegenheit, Filme zu sehen, die du vielleicht im März oder im Februar verpasst hast oder so ein-, zweimal irgendwo in Wien wird es schon laufen.

Hari

[1:32:05]Aber ich finde das so schade beim Filmjournalismus und ich muss sagen…, Deine Art, einerseits das Thema oder den Schwerpunkt, den du gewählt hast und auch die Art, wie du das machst, einfach mal ein bisschen was anderes ist und das habe ich dann eben zu schätzen gelernt. Und du musst natürlich gewisse Abkürzungen machen, weil es ein Hobby ist und du kannst nicht alles machen. Aber da möchte ich einfach sagen und allen Leuten empfehlen, den Homo Recorder zu abonnieren und drauf zu schauen. Nein, weil es einfach, und eventuell entdeckt ihr Filme aus eurer Gegend.

Hari

[1:32:44]Filme, da in Niederösterreich irgendwo gibt es den einen Typen und da im Kärnten gibt es die eine Frau und die macht da das und das Filme. Und manchmal kommen diese Leute gleich irgendwie in Kontakt mit dem Filminstitut oder gehen über einen anderen, wenn man so will, normaleren Weg. Aber es gibt eigentlich nicht so den normalen Weg. Ja, du hast auch die Unis angesprochen, die Studentenfilme. Wir haben die Filmakademie, wo die Filme machen müssen zum Abschluss, auch an der angewandten Kammer Film machen. Das ist dann meistens noch ein bisschen anstrengender. Oder zum Beispiel die in Baden-Württemberg, wo die dieses große Animationsprogramm haben, wo auch viele Österreicher hingehen, um Animationsfilme zu studieren und dann dort ihre Abschlussfilme, animierten Abschlussfilme machen.

[1:33:30]

Studentenfilme und Indie-Film

Hari

[1:33:31]Und die sind aber auch sehr spannend und da wollte ich jetzt als nächstes drüber reden, weil du gesagt hast, du grenzt dir ein bisschen ab für dich, für den Indie-Film oder die Studenten-Filme?

Rodja

[1:33:43]Nein, das haben wir früher gemacht. Das war immer, weil wir gesagt haben,

Hari

[1:33:52]Weil es institutionelle Filme sind.

Rodja

[1:33:54]Ja, weil sie unterstützt werden, die Filmemacher, und es fällt ihnen halt leichter, zu Geräten zu kommen, als eben eine Privatperson. Aber das war früher so. Heute sehe ich das anders. Und das ist eben, wie gesagt, seit 2001 wandelt sich bei mir auch immer der Begriff, also independent was. Und ich sage, wenn ich zum Beispiel einen Filmemacher sich 90 Minuten überlegt, da sind so viele Sachen dabei, so viele Anstrengungen und so viele persönliche Kosten dabei, dass das auch für mich schon ein independent Film ist.

Hari

[1:34:38]Ja, gerade für Studenten natürlich. Die helfen sich idealerweise gegenseitig. Sicher.

Rodja

[1:34:43]Und du merkst halt auch das Zusammenspiel, dass da mehrere Departments sind, die eigentlich nur darauf warten, zusammen einen Film zu erschaffen. Und ich finde das für mich interessant und sehenswert, genauso wie einer, der alleine einen Film dreht und den zum Beispiel von der Kamera… Zum vhs recorder schneidet und habe ich auch schon gehabt habe ich auch schon gehabt also die haben noch nicht mal ein professionelles schnittpult gehabt die haben echt also mit dem vhs recorder geschnitten und der film war super der da war so grenzgenial das war einer meiner lieblings filme aber eben also ich sage jetzt also ich habe mich da gewandelt gebessert und sage, ja, Studentenfilme, her damit.

Hari

[1:35:44]Die ja auch keine Plattform haben, finde ich. Also es gibt ein Filmfestival der Filmakademie, wo dann halt alle mal gezeigt werden. Aber es gibt, und es gibt, oder das stimmt nicht, es gibt ja die Cinema Next zum Beispiel, die Plattform, die auch sagt, die kümmert sich genau um diese Filme, glaube ich. Und auch bei den Schotinale oder so hätten die einen Platz. Und das ist ganz spannend, weil für mich stellt sich immer die Frage.

Hari

[1:36:16]Also Cinema Next ist ja kein Medium. Sie machen zwar Interviews und sie machen so Filmvorstellungen und so, aber sie sind eher so eine Filminitiative, die so ein bisschen die Feeder-Funktion zum normalen Film, geförderten Film hat. Da habe ich da auch oft das Gefühl und fragen mich einfach, wo ist deren Abgrenzung? Also ich will jetzt nicht so viel über Leute reden, irgendwann vielleicht mit ihnen reden, aber das ist auch ganz spannend. Wo ist deren Abgrenzung? Und dann gibt es eben die Frage, also fallen dir noch Plattformen oder Seiten ein, die auch vielleicht Einzelkämpferinnen oder so, die auch irgendwas abgrenzen und einen eigenen Bereich beackern? Weil es wäre natürlich ganz spannend, also das ist irgendwie mein letzter Punkt, wo ich drüber reden möchte mit dir, weil auch hier könnte man argumentieren, wir sind die Independent Filmmedien oder die Independent Medien generell und auch da könnte man wahrscheinlich ein bisschen mehr Kooperation vertragen, weil es gibt eine schöne Anzahl Podcasts, es gibt eine kleinere Anzahl Blogs, wo sehr spezifisch also ich meine auch hier wieder die die abgrenzung die man nimmt es gibt natürlich ganz normale film blogger die einfach jeden film.

Hari

[1:37:41]Bearbeiten den sie haben es gibt dann zum beispiel dieses film plus kritik magazin wo auch de facto ein mann dahinter steht und das mal ein bisschen größer war schon.

Hari

[1:37:56]Wo aber auch irgendwie sich inhaltlich, habe ich jetzt das Gefühl, nicht viel getan hat, seit ich es kennengelernt habe und nach meinen fünf Jahren Pause, okay, dann hat sich nicht einmal die Optik geändert oder verbessert oder so. Also hast du noch irgendwie Sachen, die du erwähnen möchtest, wo du sagst, da ist Potenzial da oder da war mal Potenzial da und gäbe es für uns und vielleicht die Möglichkeit oder sollten wir mehr kooperieren oder sollten wir, keine Ahnung, eine gemeinsame Seite machen, Home Movie Corner, Probe-To-Filmlands-Produkt, fusionieren und noch andere Leute rekrutieren, die jeweils ihren eigenen Bereich beackern? Jetzt habe ich dir sehr, sehr viele Fragen gestellt. Fang an, wo du möchtest.

Rodja

[1:38:39]Sorry. Also ich glaube, unser beider Traum ist ja, dass wir das Kulturministerium übernehmen.

Hari

[1:38:49]Und das Medienministerium.

Rodja

[1:38:51]Und das Medienministerium. Und dass wir halt mal da mal die Schwerpunkte richtigstellen, also worauf man sich konzentrieren soll. Aber ich bewundere deinen Podcast und nachdem ich an und für sich ebenfalls so eine Vorliebe für den österreichischen Film habe, wie auch für österreichische Musik, weil ich habe ja auch auf Facebook eine eigene Musik-News Österreich-Gruppe gehabt, wo halt Bands sich vorgestellt haben und ich das ursprünglich dazu genutzt habe, quasi zu fischen und

Hari

[1:39:29]Dann News für…

Rodja

[1:39:32]Eine größere Nachrichtenagentur zu schreiben.

Hari

[1:39:38]Eine. Die eine. Die eine.

Rodja

[1:39:45]Aber die haben halt nicht das Potenzial erkannt. Jetzt kann ich das sagen. Aber… Eben, ich habe dieses Made in Austria, also ich liebe dieses Made in Austria und deswegen finde ich deinen Podcast irrsinnig hörenswert und wenn wir beide da irgendwie etwas zusammen aufbauen können, dann bin ich gerne dabei. Ja, es muss nicht nur sein, dass ich den Homebook oder links liegen lasse oder dass ich ihn integriere. Das kann auch ein ganz eigenes Produkt sein.

[1:40:21]

Kooperation im Filmjournalismus

Rodja

[1:40:21]Eben nur für den österreichischen Film. Und der Independent-Bereich ist da ausgeblendet. Wobei ich das schade finde, weil immer gerade auch dort sehr viel passiert. Genauso wie zum Beispiel halt auch Musikvideos.

Hari

[1:40:38]Ja, absolut. Animationsfilm. Und auch, kreative Werbung. Hätte ich auch nichts dagegen. Ich meine, Musikvideo ist eh schon de facto Werbung für einen Song. Also ist dann der Schritt zu, ob es jetzt dann Imagefilm für eine Institution wie die Cobra ist oder keine Ahnung, die nächste, Shardinand, ist mir dann wurscht, wenn es lustig ist und gut gemacht ist und vielleicht irgendwas Besonderes erzählt, dass man auch darüber reden kann.

Rodja

[1:41:12]Ja, genau. Weil Film ist das Vergissen. Leider. Das sind so viele kreative Kräfte. Ich meine, es gibt Musiker, es gibt Maler, es gibt Schriftsteller und so weiter und so fort. Und Film ist diese komplementärste Art, die alles zusammenführt. Und ein Produkt daraus macht. Und darüber gibt es so viel zu berichten, zu schreiben. Und es gibt so viele, wie soll man es sagen, Aktuelle Produktionen, die man so nicht mitbekommt.

Hari

[1:41:57]Selbst vom großen Film nicht? Ja. Wie viele österreichische Filme mit jetzt großen Stars? Vor letzter Woche, Sterne unter der Stadt, Verena Altenberger, viel größere Stars gibt es aktuell nicht. 13.000 haben sie im Kino gesehen damals, 150.000 jetzt im ORF nur. Aber gut, mitten im Sommer, ja okay.

Rodja

[1:42:18]Ja, also ich muss sagen, ich wollte mir den Film damals im Kino anschauen, nur habe ich mich einmal umgedreht und der war schon wieder weg.

Hari

[1:42:25]Das war lustiger, in dem Film war, das war in diesen fünf Jahren, hatte ich so zwei, drei Anfälle, wo ich irgendwie nach der Arbeit ins Kino gegangen bin und Sterne unter der Stadt war einer davon. Ich habe mir Stamms diese Doku über dieses Ski-Internat plus Sterne unter der Stadt hinterher an Hackstadt. Das war so ein… Ich glaube, das waren die Zerren einen Tag. Und deswegen wusste ich, dass ich den Film empfehlen kann. Und ich habe ehrlich gesagt, ich weiß, ich habe mindestens zum Kauf von drei DVDs beigetragen, dass Leute auf meine Empfehlung hin diesen Film auf DVD gekauft haben. Und ich weiß jetzt, dass mindestens zehn Leute diesen Film gesehen haben auf meine Empfehlung hin. Und ich habe auch tatsächlich sogar zwei WhatsApp-Nachrichten danach bekommen, wo sich Leute bedankt haben für die Empfehlung. Also es hat irgendwas gefruchtet an diesem Ding. Und das ist es so, ich denke, warum? Also ich meine, ich mache das jetzt gerne und ich brauche keinen Orden dafür oder was auch immer.

Rodja

[1:43:27]Den kriegst du. Unter dem Strich

Hari

[1:43:28]Waren es dann auch nur 20 Leute, wenn überhaupt. Ich frage mich halt, Wo wir Journalisten, egal ob professionelle Kulturjournalistinnen oder eben Hobbyisten wie ich, wo wir was besser machen können oder wo wir diese blinden Flecken haben, das nicht zu kommunizieren. Und da sind wir dann halt schon, du musst nicht Werbung machen, aber du kannst schon Qualität als Qualität erkennen. Genauso wie du sagen kannst, die österreichische Nationalmannschaft hat heute super gespielt, dann ist das völlig valide für einen Sportjournalisten. Und dann kann ich auch sagen, ein Film, der staatlich produziert wurde mit viel Steuergeld, der ist super. Das ist, finde ich, für mich das Gleiche. Und ich frage mich halt, warum die Medien das nicht machen und dass die Medien nicht auch dabei bleiben und sagen, da ist ein Film, den habt ihr verpasst. Bei Sternhüter der Stadt, witzigerweise, hat der Kurier einen kleinen Artikel gemacht und das war völlig aus der Reihe irgendwie. Es war nicht besonders toll, qualitativ der Artikel, er war nicht besonders groß und er war schon im Fernsehprogramm Teil des Kuriers abgedruckt, aber er war Print, er war online, er war einfach Ankündigung eines sehr guten Films, den man nicht verpassen sollte und das war schon interessant. Und dann wünsche ich mir darüber hinaus halt, dass man vielleicht auch, ich meine bei Sternen in der Stadt vielleicht nicht, wobei auch da habe ich einen Input bekommen von einem.

Hari

[1:44:54]Auch Filmbegeisterten, der gesagt hat, er findet an dem Film ist was Problematisches und dann wäre es halt spannend, darüber zu reden. Ja. Ja, und also auf der psychologischen Ebene. Und das passiert halt nicht. Also wir haben das dann persönlich gemacht, aber wurde jetzt nicht publiziert und es haben schon gar nicht die großen Medien irgendwie gemacht. ja, Ich wünsche mir einfach total so einen Journalismus, aber auch so eine Behandlung vom Verleih auch. Der Verleih des jeweiligen Films, der ja ein ökonomisches Interesse daran hat, sollte da auch mitgestalten, finde ich. Aber auch die Verleiher müssen einfach sagen, ja, nächste Woche kommen wieder drei Filme.

Rodja

[1:45:29]Ja, genau.

Hari

[1:45:30]Und dann bist du halt bei den großen Kulturinstitutionen, die eigentlich und auch die Filmbranche selber hat eigentlich nur daran Interesse, dass der Film gemacht wird. Und das merkst du auch in den aktuellen Förderdiskussionen. Es gibt nur Interesse daran, dass der Film gemacht wird, aber es gibt kein Interesse daran, dass den Film mehr Leute sehen. Niemand ist zu Herrn Babler gegangen und hat gesagt, geben Sie uns Geld, damit wir unsere Filme besser bewerben können. Nein, man ist hingegangen und sagt, bitte streichen Sie nicht unsere ungedeckelten Förderungen. oder deckeln sie nicht unter. Verstehst du, und das ist auch schon was, wo ich dann der Filmbranche unterstelle, dass sie gar kein Interesse daran hat, weil das hat einfach keine Rolle gespielt.

Rodja

[1:46:09]Hat der Film… Hast du eigentlich schon mit Produzenten darüber gesprochen?

Hari

[1:46:17]Nein, beziehungsweise ich habe vor, ich habe tatsächlich zwei Leute, die ich unbedingt fragen will, ob sie eben auch in die Sommergespräche hier kommen, um darüber zu reden. Aber nein, tatsächlich noch nicht. Ich lese aber, es gibt schon öffentliche Meldungen, Diskussionen, die man öffentlich lesen kann und auch, unter diesen Artikeln. Das ist auch ganz spannend, weil Leute haben sich tatsächlich im Grunde im Zuge dieser Förderkürzungen unter Anführungszeichen Kürzungen mit dem österreichischen Film beschäftigt. Du merkst das in der Anzahl der Kommentare. Also ich bin zum Beispiel im Standardforum auch mit Klarnamen unterwegs und poste da hin und wieder was dazu und sage, hier ist ein Missverständnis oder es geht um Öfi, aber nicht um FISA Plus oder umgekehrt oder das ist eine Fernsehproduktion und darum geht es jetzt nicht und so. Da ist extrem viel Unwissen, aber extrem viel Interesse und extrem viel Meinung vom Publikum da und die größte oder die häufigste Meinung, ich glaube, wenn du das wissenschaftlich auswertest, würdest du denken, was soll der Schaß? Wozu brauchen wir den Schaß? Und da merkst du dann, glaube ich, schon, dass der österreichische Film irgendwie ein Imageproblem hat.

Hari

[1:47:24]Und ich meine, der Standardforum ist jetzt nicht das A und O des Publikumsmonitorings,

[1:47:34]

Imageprobleme des österreichischen Films

Hari

[1:47:30]aber es ist zumindest ein großer Datensatz an Kommentaren. Und dann hast du aber halt, wenn die Filmbranche sich äußert, ob das jetzt der Fachgruppenobmann ist oder ob das Produzentinnen sind, die interviewt werden oder daher der Produzent Heiduschka, der jetzt einen runden Geburtstag hatte, glaube ich, und zu dem interviewt wurde, der meiner Ansicht nach sehr, sehr alte Sachen gesagt hat, sehr, sehr oldschool denken und an den Tag gelegt hat. Damit unterstelle ich nicht, dass er zu alt ist, um seine Meinung abgeben zu sollen. Nein, nein, sondern einfach, dass da eine gewisse festgefahrene Konservativität drinsteckt, die ich der Filmbranche insgesamt diagnostizieren würde, die er halt nur sehr, sehr plakativ ausgedrückt hat, in einer sehr alten Art. Also das ist auch ein sehr spannendes Interview, wo es dann auch gepostet wurde von manchen Schauspielerinnen und so. Was für ein grandioses Interview. Und ich denke mir auch wieder, in welcher Realität trinkst du dieses Interview? So richtig, so wichtige Dinge. Ich sage, oh nein. Also auch hier, es gibt ein paar Schauspielerinnen und Schauspieler, die doch ein bisschen mehr online sind und kommunizieren. Das finde ich auch ganz wichtig. Und gerade in einem kleinen Land wie Österreich, wo wir jetzt keine unnahbaren Superstars haben, ist das, glaube ich, ganz, ganz wichtig. Und das passiert auch viel zu wenig.

Rodja

[1:48:47]Was auf jeden Fall auch ganz interessant ist, also dass die Österreicher keine so richtige Society-Mentalität haben. Ich weiß nicht, ob das jetzt gut ist oder schlecht. Zum Beispiel haben die Deutschen halt weitaus mehr Society-Mentalität, also was ihre Filmstars betrifft.

Hari

[1:49:06]Das Volumen von kreischenden Mädels? Das Volumen der kreischenden Mädels am Bühneneingang und bei der Kinopremiere, meinst du das als Faktor?

Rodja

[1:49:15]Nein, nein, nein. Ich meine, das ist an und für sich. Also bei uns eher die Stars halt, wenn sie was zum Film sagen, okay, gut, aber das halt, da sind die Deutschen viel produktiver in den Medien, finde ich. Also die haben ihre Stars aufgebaut. Das hatten wir mal, also wir hatten mal so Dorfer, Thüringer und so weiter und so fort. Aber wen haben wir jetzt? immer Verena Altenberger, die kann sich gut inszenieren, das finde ich super, aber sonst, wen haben wir sonst noch?

Hari

[1:49:51]Ich glaube, du brauchst immer eine Mischung zwischen jemand wird anerkannt als jemand, der oder die wirklich gut ist, hat auch das Talent zu kommunizieren, gut ausschauen ist meistens auch ein Faktor, aber nicht so wichtig, wie viele glauben, und dann.

Hari

[1:50:12]Das sind so die Zutaten für mich, wo du sagst, da ist ein Star. Deswegen sage ich, Verena Altenberger ist in dem Sinne ein Star, weil sie einerseits irrsinnig gute Schauspielerin ist, die auch facettenreich ist. Das hast du auch nicht bei jedem. Wir haben schon viele Schauspieler. Ich würde jetzt den Josef Harder nicht der große facettenreich Reichtum attestieren. So unterhaltsam er ist und so sympathisch er ist, das hat damit ja überhaupt nichts zu tun. Aber dass eine gewisse also zwischen dem Brenner und dem Andrea lässt sich scheiden und dem Wilde Maus Charakter, die er geschrieben hat, oder den, Unter dem Aufschneider sehe ich nicht so eine große Vielfalt in der Darstellung. Aber das ist halt auch super subjektiv. Aber da geht es halt darum, dass viele Leute sagen, es gibt extreme Fans von Harder, Ursula Strauss wäre auch so ein Beispiel. Und die sind dann eben Stars, aber die haben da jetzt nicht so dieses Kommunikationsbedürfnis. Bei der Virginia Altenberg kann es auch daran liegen, dass sie so alt ist wie ich. Sie ist ein halbes Jahr älter, glaube ich. Also, dass da eine.

Rodja

[1:51:30]Generation dazu da ist.

Hari

[1:51:33]Das ist sicher ein Faktor. Aber dann hast du halt oft auch so, das Bedürfnis der Medien, diese Menschen zu politischen oder gesellschaftlichen Dingen zu befragen, selbst wenn du eigentlich ein Interview zu einem Film machst.

[1:51:55]

Stars und Medienpräsenz

Hari

[1:51:51]Und dann gibt es da auch halt irgendwie Welterklärungen, die wir einfach nicht brauchen. Und dann kann ich mir schon vorstellen, und das ist auch etwas, was ich in diesen Kommentaren und in diesen Online-Foren und auch auf Reddit und so sehr lese, dass dann gewisse Leute, das schreckt irrsinnig ab, wenn du jetzt sagst, Wir fragen jetzt, das ist jetzt ein Beispiel, ja, ich habe keine Ahnung, ob das jemals passiert ist, aber wir fragen Verena Altenberger was zu Israel oder so. Das wäre völlig absurd, aber es passiert. Klimawandel, Gesellschaft, Trump, vielleicht Israel.

Rodja

[1:52:25]Vielleicht halten sich die Messe. Was ich so mitbekommen habe, also eben zu Frauenthemen, positioniert sie sich stark politisch. Aber die Deutschen sind da, die haben einfach mehr. Also die sind öfters in den Zeitungen vertreten. Das weiß ich, weil die APA zum Beispiel halt sehr viele DPA-Belgungen übernimmt.

Hari

[1:52:58]Naja, aber die Skalierung ist auch da. Es sind viel mehr. Und ich glaube, wenn du in Deutschland einen Film verkaufen willst, wenn du sagst, wir machen jetzt den neuen Til Schweiger oder was und Til Schweiger geht in die Medien, dann erreicht er ja mit einem Interview, selbst wenn er so ein Clint Eastwood Gruppeninterview macht, erreicht er ja gleich einmal aus dem Stand 10 Millionen Leute. Und das hast du in Österreich ja nicht. Selbst wenn der Standard, die Presse, die Kleine Zeitung und die Salzburger Nachrichten gemeinsam am Tisch sitzen, erreichst du dann trotzdem nur einen sehr, sehr geringen Anteil des Landes.

Rodja

[1:53:27]Das stimmt, aber zum Beispiel in Österreich gibt es, also ich nenne sie Local Heroes. Das ist eben zum Beispiel der Karl-Leopold Furtlener, der Stefan Müller und Graz. Der Macher von Kielviertel, der ist, glaube ich, im Mühlviertel oder? Genau, der Furtlener ist im Waldviertel und der Kielviertel ist im Mühlviertel. Und wenn die etwas machen, dann ist das lokal ein sehr großer Erfolg. Zum Beispiel, wenn ich 1810 für eine Handvoll Kaspersknödel, der Film ist von den Schienentröstern, das war ein Kabarett-Duo, die haben den Film in Tirol gedreht, es ging um den Hofer und den Andreas Hofer Und der hat in Tirol 10.000 Leute ins Kino gelockt. Insgesamt waren es, in ganz Österreich waren es glaube ich 12.000.

Hari

[1:54:40]Es gibt tatsächlich, wenn du dir die Film-Kinolisten anschaust. Nein, aber es gibt nur.

Rodja

[1:54:47]Dass du ganz kurz ausreden lässt. Und wenn es so lokale Filme sind, die werden von der lokalen Presse sehr gerne genommen, weil sie mal was anderes bieten. Und wenn zum Beispiel der Furtlehner mit dem Josef Harder wieder dreht in Niederösterreich, dann stürzt sich die ganze niederösterreichische Presse darauf. Die ganze. ja aber aber aber das aber eben dieses lokale sollte man halt auch auf österreich weil ich habe zum beispiel halt eben auch über die geschrieben und durch die app ist es dann halt auch auf der auf andere seiten gegangen also immer auf die kleine at südtirol news und so weiter und so fort. Und wir sollten echt solche Local Heroes orten und verstärkt darüber berichten, was so kleine Gruppen anrichten können, also kulturell in ihrem Gränzel und dann halt hoffen, dass das dann halt auch auf ganz Österreich wird.

Hari

[1:56:09]Was du jetzt auch gerade genannt hast, was mir jetzt erst so richtig klar wurde, obwohl es eigentlich offensichtlich ist, dass der Independent-Film auch so weg von Wien ist. Und der österreichische Film ist Wien. Und der Independent Film ist nicht Wien oder weniger Wien, viel weniger Wien. Und dass es dann auch vielleicht eine Möglichkeit ist, den Independent Film überhaupt zu machen, weil wenn du die Möglichkeit hast, lokal die Leute zu rekrutieren und selbst wenn du sagst, du gehst zum Lokalen, wenn es noch einen gibt, an lokalen Fleischer und sagst, spendierst du uns fünf Tage lang jeweils 20 Leberkässemmeln, dann ist das für den Fleischer tatsächlich nicht viel, aber das Catering ist gestellt für eine Woche. Und das ist total spannend, weil so kann es dann funktionieren und dann hat es den Fleischer einerseits gibt es sein Logo in den Film und für den ist das wurscht, weil der gibt das auch in die Gemeindezeitung sein Logo und, in die Feuerwehrzeitung, um dazu zu stehen, das ist halt so, wie es am Land rennt und für die kleine Filmproduktion ist dann meistens auch noch vor allem, wenn man den dann vielleicht eh kennt oder wenn da die Tochter vom Fleischer die Maske macht.

Hari

[1:57:13]Und so kann das dann funktionieren und das hast du halt in Wien nicht natürlich kann ich zum Manovamarkt gehen und irgendeine von den gemütlichen Familien dort fragen, ob sie mir Gemüse spenden oder ob sie mir, überhaupt was spenden, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit und dann hast du halt gleichzeitig dreht nebenan am Hof, am Anovermarkt, die Bieste-Serie ORF oder irgendein anderer Film, und die Standler werden dann vielleicht sogar dafür bezahlt, aufzutauchen in dem Film, weil eine Szene am Fleischstand spielt oder was und dann denken die sich, na, ich bin eh in dem mal echten Film dabei und brauche jetzt nicht. Also das ist ganz spannend, dass dieser Independent-Film, dass mir das jetzt so klar wird, halte ich mich jetzt, wer bin mir jetzt gerade vor eigentlich? Total spannend, dass es außerhalb von Wien ist und der normale Film ist sehr Wien-lastig.

Rodja

[1:58:05]Das stimmt, das stimmt. Also da gibt es ganz, ganz faszinierende Beispiele. Eben die Kalver sind überhaupt die besten, also in Deutschland, aber eben auch Und in Tirol hat, ich weiß jetzt nicht, welcher Ort das war, aber die haben zum Beispiel so ein deutsches Filmemacherpaar, wobei er, glaube ich, vor ein oder zwei Jahren verstorben ist, die haben einen Film gedreht, Hirschen.

Hari

[1:58:33]Mhm, Raufschkelle.

Rodja

[1:58:34]Ja, genau. Und die hatten an und für sich ursprünglich von Tirol eine Förderzusage und deswegen sind sie eben nach Tirol gegangen und haben Location-Scouting betrieben. Und dann wurde aber die Ferv-Zusage wieder zurückgezogen. Und die waren relativ deprimiert deswegen. Und dann hat ein ganzer Ort quasi gesagt, okay, gut, wir machen den Film mit euch. Und da hat das Theater mitgespielt, also das Line-Theater dort hat mitgespielt. Von denen wurden halt die meisten Schauspieler dann ausgesucht dann Das ganze Essen, Transport, Übernachtung und so, ist alles in dem Ort dann passiert. Und das ist großartig.

Hari

[1:59:30]Ist eine schöne Geschichte auch. Absolut, absolut. Es ist jetzt kein System, wo man sagen kann, das hilft jetzt dem Film allgemein. Das ist eine schöne lokale Geschichte und es ist toll für alle Beteiligten. Und es ist auch, wenn du mir das eben jetzt 15 Jahre später erzählst, tolle Geschichte, immer noch. Aber ja, es ist halt, ich finde, du hast halt große Geschichten, oft auch im normalen Film, wenn du so willst. Aber ja, aber das macht den Charme aus, warum du dranbleibst oder so.

Rodja

[1:59:59]Genau, aber du hast vollkommen recht, das hilft an und für sich der Filmproduktion an sich nicht wirklich.

[2:00:14]

Kluft zwischen Independent und Mainstream

Rodja

[2:00:08]Es ist halt eine nette Ausnahme, aber es ist halt kein System, das Bestand hat.

Hari

[2:00:14]Und es ist, glaube ich, auch, Also um das Ganze wieder auf eine Ebene höher zu heben, der Unterschied zwischen Wien und dem Rest von Österreich, ich will gar nicht sagen Wien und Land, aber Wien und der Rest von Österreich, es hilft jetzt der Independent-Film, wenn lokal dieser Film gemacht wird, nicht irgendwie dem österreichischen Film allgemein, oder? Weil wenn die in Tirol halt begeistert sind von ihrem Hirschen und in Graz begeistert sind von was der Simon macht und in Kärnten vom Floh und so, dann ist das schön, aber das bringt ja dann nicht irgendwie, oh, jetzt schaue ich mir den neuen, was auch immer Film an. Da sind schon keine kommunizierenden Gefäße irgendwie. Ja, schon, da hast du recht.

Rodja

[2:00:59]Aber zumindest in dem Bereich, also in dem lokalen Bereich dort schon. Weil wenn der Flo einen Film dreht in Klagenfurt und er hat als einziger Film, Während der Corona-Zeit Bilder vom Weihnachtsmarkt dort, ja, dann interessiert das die Leute dort, ja, dann zieht der Film in Klagenfurt oder in ganz Kärnten.

Hari

[2:01:31]Ja, okay. Aber ich sage mal für den österreichischen Film, also ich habe das Gefühl und da ist vielleicht auch eine weitere Abgrenzung zwischen Independent und dem österreichischen Film, den ich bearbeite, dass da, also ich würde sagen, die kommunizieren nicht miteinander und es gibt sehr, sehr wenig Übertritt vom einen ins andere mit eben diesen seltenen Ausnahmen, wo du gesagt hast, da ist der eine, der mit dem Harder-Film macht und so und dann holt der Harder ihn dazu, aber das ist halt auch, also da gibt es, da gibt es auch nicht so eine, Das habe ich in den USA annehmen. Ich glaube, das ist schon eher so. Und auch in Frankreich weiß ich, dass es so ist teilweise und auch in anderen etwas größeren Ländern, dass das einfach so ein bisschen eine Pyramide ist, wo du schon aufsteigen kannst. Und dass du halt sagst, ich mache mal meine kleinen Filme privat, dann mache ich mir hochambitionierte, aber dann doch nicht so tolle, qualitativ so tolle Indie-Filme, dann steige ich in der Qualität auf und irgendwann lande ich dann nach dem dritten Film, vierten Film im unter Anführungszeichen klassischen und dann mache ich halt dann, was ich will und wo ich halt meine Nische finde, ja.

Rodja

[2:02:38]Ja.

Hari

[2:02:40]Ja, also bis zu einem gewissen Grad schon.

Rodja

[2:02:43]Also eben, es gibt schon Independent-Filme, die klein angefangen haben und dann jetzt im professionellen Bereich arbeiten. Nur nicht eben, dass sie dann sagen, naja, ich bin jetzt in der Nische, wo ich dann halt selber machen kann, was ich will, sondern das sind dann halt meistens Auftragsabtragnehmer. Weil zum Beispiel beim Peter Koller, wie er auf bösem Boden gedreht hat, war da ein Kameraduo, das war der Xax. Das ist ein Spitzname, er ist ein chinesischer Name. Ich weiß jetzt nicht, wie er wirklich heißt. Und der Andreas Thalhammer, die habe ich dort kennengenäht.

Hari

[2:03:19]Ich habe die Schrift vor mir. Ich weiß auch nicht, wie man ihn ausspricht, aber ich weiß nicht, wen du meinst.

Rodja

[2:03:24]Genau. Und seit die quasi in diesem Independent-Bereich gearbeitet haben, sind die dann kontinuierlich aufgeschrieben.

Hari

[2:03:34]Stimmt, die sind definitiv in der A-Liga der österreichischen Kameraleute, ja.

Rodja

[2:03:38]Genau, und eben halt auch der Flo Lagner.

Hari

[2:03:41]Haben die nicht, apropos Science-Fiction, haben die nicht Kamera bei Rubicon gemacht?

Rodja

[2:03:44]Ich glaube, die waren dort.

Hari

[2:03:46]Weil Rubicon ist auch so ein absoluter Ausnahmefilm, weil der halt echte Science-Fiction ist und nicht diese Hard-Drama-Wort, ganz wenig Science-Fiction ist, wie stille Reserven oder so, der kein schlechter Film ist.

Rodja

[2:03:59]Aber man würde ihn nicht so wirklich so sagen.

Hari

[2:04:03]Ja, aber Robicon zum Beispiel war großartig. Ja. Für das Budget vor allem. Das stimmt.

Rodja

[2:04:10]Und letztendlich, also die Schlusspointer war ja sehr, sehr, sehr böse.

Hari

[2:04:15]Stimmt. Er war absolute Empfehlung. Der ist aber halt wieder normaler österreichischer Film, auch wenn es ein inhaltlich aus dem Rahmen fällt, weil es eben, hin und wieder passiert ja dann ein Science-Fiction, aber eben selten eben sowas, wo du sagst, oh, Raumstation sinkt, Erde ist tot. Also, ähm.

Rodja

[2:04:37]Wie ich anfangen habe, war damals gerade noch ein Rohr von Marco Calantari ganz groß im Gespräch.

Hari

[2:04:44]Okay, das sagt mir nichts mehr an.

Rodja

[2:04:46]Okay, gut. Muss ich dir brauchen.

Hari

[2:04:48]Okay, bitte. Du hast dich ja eine riesen Sammlung.

Rodja

[2:04:52]Ja.

Hari

[2:04:53]Ich weiß, ich habe es jetzt schon fünfmal gesagt, aber ich habe noch ein letztes Thema. Wie auch wieder Filmjournalismus. in der Welt, in der wir leben. Es splittert. Die Großen sparen und sparen halt an den Ressorts und in den Themenbereichen, wie eben zum Beispiel Film oder sowas und veröffentlichen bestenfalls das, was sie von der Presseagentur zugeliefert bekommen. Da haben wir ja auch eben dieses Kind-Ist-Wood-Drama gehabt, weil das alle einfach von heute aus ungefragt übernommen haben. Siehst du ein Potenzial im Filmjournalismus in Österreich für Bezahlmedium. Dass du sagst, wir haben ja hin und wieder so Medienversuche, wo sagen, wir machen eine Seite, wir machen eine Seite und verlangen halt, und wir geben euch x Inhalte garantiert und ihr zahlt uns dafür, keine Ahnung, an Zehner im Monat. Oder 100 Euro für zwölf Monate. So ein klassisches, also nicht Crowdfunding, aber so ein Abo-basiertes System. Hast du in deinem Gefühl nach, ich glaube nicht, dass es, dass vielleicht deine Plattform alleine, meine Plattform alleine, irgendein Podcast alleine das machen kann, aber auch hier wieder die Frage, könnten wir das zusammen machen? Oder nicht wir, aber irgendwer. Also drei, vier Produkte.

Rodja

[2:06:20]Ich glaube eben dadurch, dass eben so wenig über den österreichischen Film, beziehungsweise die ganzen Spielarten davon berichtet wird, wenn man das mal gescheit aufziehen würde, dass man halt eben zum Beispiel wirklich Bereiche abdeckt, an die man vorher noch nicht gedacht hat, dass man sieht, was für eine Industrie dahinter steckt, wie viele Menschen dahinter stecken, dass das durchaus eine Chance haben könnte. Wenn diese Leute, die dabei sind, wenn zum Beispiel eben halt, wer schreibt über Musikvideos, wer schreibt über Werbungen, also über wirklich kreative Werbungen oder Kurzfilme oder was auch immer, oder eben über die Unis, Da könnte man zum Beispiel halt auch schon wieder vielleicht Fördergelder bekommen, wenn man über Unis berichtet. Es könnte durchaus klappen, weil die Leute eben halt nicht wissen, was sich da abspielt. Also wie viele Leute eben erstens mal in diesen Bereichen tätig sind. Die Leute wissen selber nicht einmal, wer was macht.

Hari

[2:07:43]Aber siehst du das Publikum oder die Leute, von denen du das Geld haben willst, dann in der Branche oder beim Publikum? Die nichts mit der Branche zu tun haben?

Rodja

[2:07:52]Sowohl als auch. Also ich habe zum Beispiel auch immer das Gefühl, dass mein Home Movie kann sowohl für Filmemacher interessant sein könnte, wie, also wenn ich ein Interview mache, dass die zum Beispiel erfahren, aha, wie haben die gedreht, als auch für Leute, die sich halt nur für einen Film interessieren und halt Hintergrundinfos zum Film suchen. Also ich glaube, das ist durchaus beides möglich.

Hari

[2:08:19]Ich meine, in Deutschland gibt es zum Beispiel das Magazin Der Kameramann. Und das ist halt sehr hochtechnisch zum Beispiel, wie Filme gemacht werden. Und dann gibt es halt, also das ist schon spannend, aber ehrlicherweise, ich habe das mal gelesen.

Rodja

[2:08:34]Ich weiß, ich kenne es.

Hari

[2:08:36]Und ich bin halt super filminteressiert.

Rodja

[2:08:38]Freund von mir, aber das ist dann halt wirklich schon zu technisch. Aber zum Beispiel, da gibt es doch dieses WDW, diese Medienplattform. DWDL? Ja, DWDL. Okay. Genau, DWDL. Ich meine, die sprechen mich persönlich von der Art her, wie es gestaltet ist, nicht unbedingt an, weil sie halt doch sehr textlastig sind. Aber zum Beispiel

Hari

[2:09:11]Das finde ich nicht uninteressant ist auch eine relativ kleine Crew und ein sehr guter Freund von mir ist einer von den Journalisten dort, aber die haben auch schon immer wieder so, Videoformate probiert, das muss man ihnen schon sagen so richtig mit Studio, Stehtisch und so ich erinnere mich, ich lese ja auch nicht regelmäßig aber ich habe sie in meiner Liste an Medien drin, wo, wenn mal was auftaucht über Österreich. Es ist halt sehr deutschlastig und auch Fernsehen und Privatfernsehen ganz viel, und Medien allgemein, wo es bei mir dann auch aufhört. Es interessiert mich oder ich lese es hin und wieder, aber ich teile das jetzt auch nicht. Und da ist wenig für den österreichischen Film jetzt rauszuziehen drin.

Rodja

[2:09:52]Aber ja, das ist eine Plattform,

Hari

[2:09:54]Wo du sagst, da ist aber auch, das funktioniert aber jetzt schon seit 30 Jahren oder was? Keine Ahnung, lange auf jeden Fall. Und es ist aber trotzdem, Ich habe das Gefühl, ich weiß es tatsächlich nicht, dass das schon auch, wenn zwei oder drei Sachen plötzlich nicht mehr greifen, dann ist es weg. Und Abosysteme sind halt relativ stabiler, finde ich. Aber ja, auf der anderen Seite, weil wir ja schon über das Zelle-Leut geredet haben, das Zelle-Leut macht halt Filmjournalismus der alten Schule mit Filmkritiken und was auch immer. Und jetzt inzwischen erscheint es nur noch fünfmal pro Jahr. Und da muss ich ganz ehrlich die Sinnfrage stellen, ob eine Filmkritik, die zwei Monate vorher oder zwei Monate nachher erscheint, überhaupt einen Wert hat in diesem alten Denken von Filmjournalismus. Eben nicht von der Idee ins Archiv, sondern eben termingetriebenen Journalismus und das ist halt total schade und irgendwie auch, komisch anzuschauen, wie das alles wegbricht die Wiener Zeitung mit ihrem Feuilleton ist weggebrochen, wo du auch Platz gehabt hättest sowohl für den Indie-Film als auch für den, es gibt jetzt den Feuilleton extra als Abo-Zeitung, aber, also als.

Hari

[2:11:02]Crowd-gefunderte Abo-Zeitung die vorher Abonnenten gesucht hat und so weiter, aber ja Da wird jetzt halt nur das Feuilleton verkauft um den Preis von drei Wiener Zeitungen vorher. Das ist halt also pro Ausgabe. Das ist halt dann wirklich was für die Wochenendgenussleser. Und das erscheint auch nur zehnmal im Jahr. Und du hast, also das ist dann so, wo ich mir denke, dann ist auch wieder eigentlich kein Platz für Indie-Film, für österreichischen Film. Und deswegen bin ich so, also das ist für mich auch so eine ganz große Frage, eben in meinem Bereich Film, aber auch in meinem beruflichen, professionellen Bereich Medien, wie man das irgendwie verbinden kann und ob man eben, ja, ob man davon leben kann oder ob es da vielleicht auch eine Förderung braucht und zu sagen, hey, gebt es mir 100.000 Euro und wir zahlen davon drei Leute ein Jahr lang und probieren mal was.

Rodja

[2:11:53]Ich bin prinzipiell immer dafür, dass ich sage, gebt es mir 100.000.

Hari

[2:12:00]Okay, ich bin dagegen, jemanden einfach so 100.000 Euro zu reden, schon mit dem Grund.

Rodja

[2:12:05]Ja, aber dir selber.

[2:12:07]

Zukunft des Filmjournalismus

Hari

[2:12:07]Aber mir und zwei anderen Leuten, die davon ein Jahr lang bezahlt werden, was eh nur 33.000 Euro sind, was jetzt ein okay ist. Davon kann man leben, aber man wird ja nicht reich.

Rodja

[2:12:18]Nein, nein, das stimmt.

Hari

[2:12:20]Oder vielleicht sogar sagst, weißt du was, wir geben euch 100.000, aber ihr müsst uns Leistungen in den Wert von 150er bringen oder was auch immer. Wäre auch okay. Also zum Beispiel, und dann kann man sagen, hey, wir machen… Besideischen Film, Independent Film, Pornografie vielleicht. Wir holen uns noch jemanden, der Musikvideos und oder Werbung macht. Oder es kann auch wer anderer machen, es müssen ja nicht notwendigerweise wir sein. Das fände ich spannend und das ist eben was, wo ich immer drüber nachdenke. Also dieses, kann so ein Medium gegründet werden? Hat dieses Medium eine Chance? Natürlich ist es schwierig und es spricht sehr viel dagegen, aber gibt es eine Chance, Snowballs Chance in Hell, das zu machen?

Rodja

[2:13:05]Also eben, wie du sagst, Snowball Chance in Hell. Also das würde ich sagen, das trifft zu. Weil ich glaube an und für sich, dass man den Leuten heutzutage irgendwie was anderes bieten muss, andere Nachrichten. Weil momentan ist ja momentan alles nur noch schlecht und so weiter und so fort. Also Kriege überall. Und wenn du ihnen irgendwie ein Ventil gibst, also irgendwie so, hey, es gibt hier Kultur, wir möchten euch darauf aufmerksam machen, dass die das sehr wohl dankbar annehmen, wenn sie sich mal irgendwie ablenken können.

Hari

[2:13:51]Da ist halt der österreichische Film wieder dann Independent Film besser geeignet, weil der österreichische Film oder klassische oder Mainstream Film sehr so schwierig wie der ist. Und sicher habe ich das Gefühl, sehr oft sich diese Weltschmerz auflädt und dann sagt, oh wir sind nicht so wichtig und so weiter. Und es gibt hin und wieder ein paar Komödien und es gibt halt die Pizzerra und Jaws Filme, die jetzt irgendwie so in diese Tradition treten, dass man einfach alle zwei Jahre einen einen unterhaltsamen Film rausbringt. Allerdings werden die jetzt auch nicht mehr besucht von, also schaffen die nicht einmal mehr 100.000 Leute. Und ja.

Rodja

[2:14:30]Ja, also das verblüfft mich eigentlich, weil die ja doch eine ziemlich große Fanbasis haben. Aber trotzdem, ich glaube eben, also ich glaube, ich muss daran glauben, dass man den Leuten wirklich sagen muss, hey, es gibt was. Also dass man sie wirklich mit der Nase drauf stößt. Und das Problem ist halt nur eben, wenn wir das wirklich so eine Plattform gründen oder also in welcher Form das auch immer sein sollte, ob Print oder Online, dass man dann halt auch wiederum sich überlegen muss, wie bewirbt man sie? Wie kommt man mit den Leuten ins Gespräch? Also nicht nur mit der Branche, weil die Branche wird dankbar sein. Also das merke ich an den Independent-Filmern, die, wenn du denen sagst, hey, ich interessiere mich für deinen Film, soll ich ihn vorstellen? Die sind irrsinnig dankbar dafür. Also die Branche selber, die würden liefern.

Hari

[2:15:38]Das sehe ich zum Beispiel beim normalen österreichischen Film nicht. Die machen natürlich Pressevorführungen und was auch immer, wo halt die Mainstream-Journalisten geduldet werden, dass sie hinkommen. Aber ich merke immer, wenn ich, und das war auch früher so, aktiv angesprochen werde, dann ist das schon was Besonderes von so einem Film. Dann gibt es eben manchmal diesen einen Filmemacher, diese eine Filmemacherin, die dann wirklich diesen Weg geht und sagt, ich hole mir jeden. Jeder, der irgendwas über mich publiziert im Internet, ist super. Ich nehme es. Ich stehe zur Verfügung. Da ist auch ein gewisses Interesse daran, da gesehen zu werden oder dass der Film gesehen wird. Und dann sind wir wieder beim normalen österreichischen Film oder beim klassischen österreichischen Film, der das eben nicht braucht. Und der Verleiher, der hat die Handvoll Verleiher mit den 140 Kinos im Land. Und davor stehen eben 20, 30 Produktionsfirmen, dass das Werk läuft und hat überhaupt kein Interesse, irgendwas daran zu ändern. außer mehr Geld, mehr Geld, mehr Geld. Und dann sind wir eben bei der Diskussion, die wir jetzt gerade haben mit den Förderungen und so. Und da sehe ich halt so einfach so wieder die Kluft zwischen Independent-Film, der gesehen werden will, was wir eh schon besprochen haben, und dem österreichischen Film, wo ich das meine, nicht zu sehen.

Rodja

[2:17:06]Okay. Also wie gesagt, ich kann wirklich für den österreichischen Film in diesem Fall nicht sprechen. Das, was du mir da sagst, klingt für mich komisch, aber auch logisch, also wie du mir das gesagt hast, wie du mir das da so aufgedrüsselt hast.

Hari

[2:17:25]Also ich will hinaus auf die Kluft eben zwischen Independent und dem normalen Film, dass da eben und ja, aber vielleicht drehen wir uns da jetzt im Geist.

Rodja

[2:17:39]Ja, nein, aber da Da müsstest du wirklich mal mit den richtigen Profis reden.

Hari

[2:17:47]Und guter Punkt, Aufruf. Prinzipiell ist Bruttofilmer-Produkt offen. Ich sage immer, ich habe so eine leichte Open-Door-Policy. Dadurch, dass ich jetzt auch nicht irgendwelche Dinge bearbeite, wo die Gefahr besonders groß ist, dass irgendwelche Schwurbler daherkommen und ich wirklich irgendjemanden rausschmeißen muss, der Unsinn redet. Ist das ja, kann ich das recht einfach machen. Ja, Filmschaffende, egal welchen Gewerkes, egal welchen Alters, egal welcher Ding sie sich zugehörig fühlen. Ich habe auch, ehrlich gesagt, große Pornoproduzenten von mir aus. Ja, why not? Ich habe überhaupt keine Ahnung von der Branche. Sicher interessant. Nein, also hier, offene Tür, einfach melden.

Hari

[2:18:38]Und für euch, fürs Publikum, zwei Fragen. Einerseits, habt ihr irgendwelche Fragen an den Rodja bezüglich Indie-Film, dann könnt ihr sie mir schicken und ich leite sie weiter. Oder einfach beim Home Movie Corner. Ich würde mich sehr darüber freuen. Wichtiger, besser gleich direkt beim Home Movie Corner vorbeischauen und Rodja auch auf den Social Media Plattformen, die es noch gibt, folgen. Und zweite Frage, tatsächlich, wer bereit für ein, halbwegs passables Online-Angebot über den österreichischen Film sogar zu bezahlen. Mich würde das tatsächlich interessieren.

Hari

[2:19:17]Und wenn ja, was hättet ihr gerne da drin? Und Zusatzfrage, unabhängig davon, ob ihr bereit seid, es zu bezahlen oder nicht. Was fehlt euch im österreichischen Filmjournalismus, in der österreichischen Rede und Diskussion über den österreichischen Film? Welche Seiten könnte es noch geben, sollte es noch geben? Oder gibt es Seiten, die wir noch gar nicht erwähnt haben, einerseits vielleicht gar nicht kennen oder weil sie jetzt nicht hineingepasst haben, aber unbedingt noch erwähnt werden sollten. Kommentar schreiben gerne bruttofilmentsprodukt.net unter dem Artikel zum Podcast oder auf den Social Media Plattformen vom Homemovey Corner oder vom bruttofilmentsprodukt oder von mir direkt. Das ist alles wird verlinkt sein in den Show Notes und auf dem Artikel auf bruttofilmentsprodukt.net Rodja, ich finde es super, dass wir es geschafft haben, uns endlich zusammenzusetzen und sag danke, dass du da warst.

Rodja

[2:20:19]Ich sage danke, dass ich eingeladen wurde.

Hari

[2:20:22]Und ja, wir werden weiter den österreichischen Film in vielen Facetten, nicht in allen Facetten, aber in vielen Facetten beobachten und uns austauschen und wieder mal gemeinsam in diese Schnittfilme gehen. Miff of Man und The Million Dollar Bad, das waren genau die Filme, wo wir beide uns dann überlappen und. Wo es dann Besonders interessant wird. Rodja, vielen Dank und an euch alle Zuhörerinnen und Zuhörer vielen Dank fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal, servus.


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2 Antworten

  1. 1. September 2025

    […] erwähnten Episoden #18 mit Rodja über österreichischen Indiefilm und #19 Von der Idee bis ins Archiv zum […]

  2. 8. Oktober 2025

    […] Hier findest du das erwähnte Gespräch mit Rodja zum Nachhören. […]

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