Episode 31 – ELEMENTS OF(F) BALANCE – Nur ein Take


Dieser Dokumentarfilm ELEMENTS OF(F) BALANCE über die Wechselwirkung natürlicher Systeme reiht Bild an Bild, aber ist dabei weder lehrreich, noch farbenfroh. Guter Titel und interessantes Konzept, furchtbar fad umgesetzt. Das passt schon irgendwie zusammen, aber im Gesamteindruck bleibt es einfach nur flach.

Das ist „Nur ein Take“, das BFP Filmkritikformat. Direkt nach dem Kino aufgenommen, max. 15 Minuten und nur ein einziger ungeschnittener Versuch. Garantiert nur ein Take!
Du hast einen anderen Take? Dann diskutier mit!

Trailer

Transkript

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Hallo und herzlich willkommen bei Bruttofilmlandsprodukt. Mein Name ist Hari List und das ist mein Filmkritikformat. Nur ein Take, wenn ich direkt, nachdem ich den Film im Kino gesehen habe, mir 15 Minuten, maximal 15 Minuten Zeit nehme und das Ganze in einem Versuch ungeschnitten meine Gedanken mit euch teile. Heute ist ein Film gesehen namens Elements of Balance und für einen Jahresabschlussfilm war das ein bisschen eine Katastrophe. Also Jahresabschluss jetzt podcastmäßig, dass ich keine weiteren Kritiken mehr machen werde dieses Jahr. Es ist ja auch nichts mehr Neues sonst. Der Film ist am 5. Dezember, glaube ich, gestartet. Also war jetzt quasi der letzte Film, der gestartet ist. Und Elements of Balance, wobei das eine F in Klammer steht, ist ein super Titel und total spannend klingt das für mich. Es sind Systeme, die irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten und dann kann man da habe ich mir einen sehr, sehr spektakulären einen Dokumentarfilm erwartet, gekriegt habe ich etwas sehr Fades, sehr Flaches und sehr Farbloses auf mehreren Ebenen.

Worum geht es? Es geht halt um verschiedene Systeme. Es ist nicht wirklich, also im Großen geht es um, oder im Großen, im Detail eigentlich geht es um Landwirtschaft und verschiedene Arten von Landwirtschaft und es ist, nicht Fisch, nicht Fleisch und das meine ich, das ist kein schlechter Pan, es ist einfach nichts dran. An dem Film, also er ist irgendwie, ich habe jetzt nicht besonders viel gelernt, er hüpft zwischen oder er hüpft von Handlungsort zu Handlungsort auf der ganzen Welt, es sind glaube ich 15 habe ich gezählt und wir fangen an in Tirol und in Tirol auf irgendeinem.

Permakulturhof auf einem Hang und da redet dann jemand sympathisch auf Deutsch und dann redet plötzlich einer auf Französisch und du denkst, da sind wir schon im nächsten Ort, aber nein, die ist immer noch in Tirol und dann redet er noch auf Englisch, Und sehr gutes Englisch, aber du hörst dann durchaus ADS Österreicher und du hast überhaupt keine Ahnung, wo du bist, aber du bist immer noch in Tirol und dann wechselt das Bild und plötzlich sehen wir Windräder und dann weißt du, okay, jetzt bin ich 100% nicht mehr in Tirol, weil dort kein einziges Windrad steht und wir sind plötzlich in der Ebene von der Niederlande. Aber du weißt es nicht, wenn du es nicht im Abspann dann liest, weil es ist halt flach und es reden alle perfektes Englisch und du hast lauter Studenten, die irgendwelche Unkraut-Jet-Roboter fahren lassen und du hast schöne Drohnenaufnahmen von den Feldern, wo es halt in Streifen gepflanzt wird, statt in großen Monokulturen oder was auch immer. Und so geht es den ganzen Film durch. Du hüpfst von einem Ort zum anderen. Es ist ohne irgendeine Art von Dramaturgie, meiner Ansicht nach. Es hat kein Anfang, kein Ende, keine Mitte. Es ist einfach nur eine Abfolge von Szenen und es ist alles irgendwie interessant, aber es ist auch trocken. Es gibt doch nicht den einen Protagonisten oder die eine Protagonistin, die jetzt irgendwie so als super sympathischer Star in Erinnerung bleibt. Das habe ich oft bei solchen Filmen, dass es da so ein, zwei Leute gibt, die so richtig das Ding rausreißen. Und das hasst einfach nicht. Und dann…

Also wie gesagt, du hast keine Wechsel, du weißt nicht, wo du bist. Du kannst dich nur orientieren an, dass jetzt die Sprache gewechselt hat oder die Leute marginal anders aussehen. Ganz am Ende ist es besonders schlimm. Wir sind in Bangladesch, sehr interessant, irgendwelche schwimmenden Felder. Ich habe nicht ganz verstanden, was da passiert. Aber es ist eine sehr interessante Technik, wie die dort auf diesen schwimmenden Feldern was auch immer anpflanzen. Das wurde gar nicht gesagt. Und dann gibt es eine Luftaufnahme, eine Vogelperspektive und dann ist plötzlich eine andere Vogelperspektive von anderen sumpfartigen Gegenden und wir sind plötzlich im Donaudelta, das erfährst du aber erst irgendwie ein paar Minuten später, wenn irgendeiner auf Rumänisch oder Russisch oder was auch immer spricht und es halt einfach ein bisschen anders klingt. Und ja, der Protagonist in Bangladesch hat eine dünklere Hautfarbe als der Protagonist in Rumänien, aber zum Beispiel die Kleidung oder so hat jetzt überhaupt keinen Unterschied ausgemacht. Du sagst, du bist jetzt in einer völlig anderen Ecke der Welt, in einer völlig anderen Kulturkreise.

Die halt aber zufällig das gleiche Problem haben vielleicht, weil sie eben mit Klimawandel und historisch betrachtet diese Nassgegend irgendwie das Leben der Menschen dort beeinflusst. Und ich habe überhaupt keine Ahnung, was dieser Film will und was da die ursprüngliche Intention war. Ich habe mir irgendwie einen super informativen Lehrfilm erwartet. Ich habe mir irgendwie gedacht, das klingt irgendwie so, dieses Elements of Balance, klingt irgendwie so nach einem, das kann man im Geografieunterricht einsetzen oder sowas, aber das ist auch nicht der Fall, weil da schlafen die einfach alle ein. Und ich meine das wirklich so, weil ich bin selber ein paar Mal eingenickt. Ich meine, okay, wenn man direkt nach der Arbeit in einen Film geht, ich meine, ich habe mich aufgezuckert und so, aber es hat alles nichts geholfen. Es war einfach so flach von der Dramaturgie her, wenn man das überhaupt so sagen kann. Es war flach. Auch die Farben waren flach. Ich meine, schaut euch den Trailer an.

Eigentlich sind wir überall in den grünsten Gegenden der Welt. Also von Tirol bis Sümpfe in Bangladesch, Donau, Delta und Felder in den Niederlanden und dazwischen noch in ein paar Dingen. Und es ist alles so flach und es hat keine Farbe. Und ich habe mir zuerst gedacht, vielleicht hat das Kino beim Projekter irgendwas Ding oder meine Brille ist verschmutzt oder meine Augen sind einfach müde vom ganzen Tag auf den Bildschirm schauen. Nein, es ist das Bild einfach farblich flach. Ich weiß nicht, warum man da nicht irgendwelche, ich kenne mich jetzt mit dem Colorgrading nicht aus, aber irgendwelche Grünwerte müssen nach oben, damit mehr Grün zu sehen ist. Es hat überhaupt nichts vibriert und so war der ganze Film flach. Mir fällt echt nichts anderes ein.

Und ich habe mir dann gedacht, Naja, wie schaut es denn mit den anderen Leuten im Saal aus? Der Saal war relativ gut gefüllt für einen Mittwochnachmittag, also After-Work-Session. Da waren in einem kleinen Saal ein Drittel voll, 20, 25 Leute, locker. Aber ich war nicht der Einzige, der eingenickt ist. Es gab auch keinen einzigen Lacher, keine einzige irgendeine Emotion, dass irgendwer gesagt hat, wow, jetzt hat auch niemand gesagt, boah, das ist schön oder so. Ja, hin und wieder waren ein paar Viecher im Bild. Okay. Aber die waren halt auch ein bisschen eher unmotiviert. Aber es ging halt um Viehzucht, ging es eigentlich überhaupt nicht. Aber die waren halt im Bild, weil sie lieb waren. Ganz am Schluss sehen wir einen Parkplatz mit Ziegen drauf. Also das sind betonierte Fläche mit Ziegen drauf. Das ist auch im Trailer zu sehen. Einfach so. Ich weiß gar nicht, wo wir sind. Wir waren vorher gerade im Donaudelta und jetzt sind wir da. Also definitiv nicht Donaudelta. Keine Ahnung wo. Und dann haben wir plötzlich eine Vogelperspektive von irgendwelchen Rindern im Schnee. Und das wird dann weiß und dann kommt der Abspann. Und genau so unmotiviert ist der ganze Film. Also ich weiß nicht, was diese letzten zwei Einstellungen sollten.

Also ich habe mir wirklich schwer getan, dem Film zu folgen, weil er fad war, weil er optisch nichts hergegeben hat, weil er inhaltlich… Also ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass ich irgendwas gelernt habe. Wie gesagt, diese schwimmenden Beete in Bangladesch finde ich marginal interessant. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich sage, ich muss sofort googeln, was die da angepflanzt haben und was auch immer. Was manchmal bei mir schon passiert, dass mich ein Film so sehr interessiert oder das Thema des Films so sehr interessiert. Also ich finde das wirklich katastrophal, wie flach dieser Film ist. Und ähm…

Und ich habe dann auch an etwas gedacht und habe das dann auch recherchiert, aber ich weiß jetzt nicht, ob ich dem Film das anlasten will, weil ich finde schon, dass solche Filme, weil ich jetzt gesagt habe, für Geografieunterricht oder so, solche Filme schon sehr gut sein können, dass man vielleicht mit der ganzen Klasse hingeht oder man macht irgendwelche Schwerpunktprojekte oder man schaut sich, man könnte dann zum Beispiel diese 15, oder nicht 15, aber halt einen Teil der Orte irgendwie verteilen über eine Klasse und jeder macht dazu irgendwas. Also die einen beschäftigen sich mit den Niederlanden und die anderen beschäftigen sich mit Bangladesch und die anderen beschäftigen sich mit Tirol oder dem Donaudelter oder was auch immer. Aber es gibt ja auch kein Schulmaterial zu einem Film. Und da denke ich mir immer, also ich weiß nicht, ob das so eine Falschwahrnehmung von mir ist, aber mir fällt zum Beispiel ein Machtenergie von der Allegro von vor, was muss das, das muss auch schon über zehn Jahre her sein, von Hubert Karnabal und Corinna Milborn. Und da ging es wieder, auch da ein guter Name, Machtenergie, ging es um genau das. Es ging um Energiekonzerne und die Macht, die sie ausüben und wie Energie gemacht wird.

Und da gab es dann Schulmaterial dazu, kann ich mich erinnern. Und ich glaube, ich war da schon lange nicht mehr in der Schule, aber ich bilde mir ein, dass ich gehört habe von anderen, dass ihre Kinder den Film in der Schule geschaut haben. Und ich in der Schule habe ja auch Filme schauen müssen, unter Anführungszeichen, wie zum Beispiel Unser täglich Brot. Tue täglich Brot, hieß der Film so? Ja, und Super Size Me, was ist eine eigene Geschichte. Also jetzt habe ich ja was mit Ernährung und Kochen und Gastronomie in der Schule gehabt, deswegen. Und da gab es dann, also da haben wir dann halt auch in der Schule was dazu gemacht, weil es irgendwie sich so angeboten hat. Und dieser Elements of Balance mit Landwirtschaft, also wie gesagt, ah, dass es um Landwirtschaft ging, fand ich ein bisschen, habe ich nicht erwartet. Ich habe irgendwie diese Systeme ein bisschen politischer verstanden, aber das war vielleicht mein Fehler. Ich muss mir den Trailer jetzt nochmal genauer anschauen, ob ich irgendwas missverstanden habe. Aber auf jeden Fall, ich kann den Film nicht wirklich empfehlen. Also wie gesagt, es gibt ja auch kein Schulmaterial dazu. Also auch für Lehrerinnen oder Lehrer, die vielleicht daran interessiert sind.

Leider nein. Und für einen Dokumentarfilm und für einen Jahresabschluss des österreichischen Films ein bisschen ein roher Krepierer. Und ich will halt, also ich habe viele Kritiken gelesen, die dem Film sehr wohlwollend gegenüberstehen, aber ich bin einfach nicht bereit, nur weil das Thema wichtig ist. Und weil, ich weiß nicht, also aus irgendwelchen, sagen wir, zeitgeistigen Argumenten, den Film irgendwie aus der Verantwortung zu entlassen, ein guter Film zu sein. Ja, oder ein guter Schulfilm, ein guter Informationslieferant vielleicht. Also nicht einmal, wenn es ein schlechter Film ist, dann ist wenigstens viel Information drin. Es kann ja auch etwas völlig überladen sein mit Informationen und dir brummt nachher der Kopf nicht, weil du eingeschlafen bist, sondern weil du so viel Informationen bekommen hast, dass es dich überfordert. Das liefert der Film auch nicht. Und in dem Sinne, ja, schade, dass ich auf so einem, es ist nicht der schlechteste Film des Jahres, den ich gesehen habe und auch nicht der schlechteste Film, den ich hier besprochen habe, glaube ich, aber…

Es tut mir leid,Ich kann den nicht empfehlen und ja, das ist einfach schade, weil ich glaube, das sind eigentlich genau die Filme, wo wir in Österreich eine wirklich gute Gruppe an Dokumentarfilmern und Rinnen haben, die da wirklich superbe Filme abliefern meistens. Und das ist leider jetzt einmal ein Ausreißer nach unten. In dem Sinne, wie gesagt, das war mein Take. Wenn du einen anderen Take hast oder wenn du sagst, hey, das war ein super Film, das war der beste Film ever, dann lass es mich wissen. Lass uns gut begründet darüber diskutieren oder sogar streiten und ich sage danke fürs Zuhören bei all diesen Kritiken. Ich werde noch ein, zwei Folgen machen. Ich habe noch Zeit. Ich werde noch ein, zwei Folgen machen dieses Jahr, aber dann eher so Aufwasch-Abrechnungs-Folgen. Nur so als Teaser. Jetzt schon, wie gesagt, alle Möglichkeiten, mich zu erreichen, mir eine Nachricht oder deinen Take zukommen zu lassen, findest du in den Shownotes. Ich sage danke fürs Zuhören. Bis zum.

Foto: Filmladen


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