Episode 24 – WO (daheim) österreichischen Film schauen?
Im Sommer hat der österreichische Film ein Problem. Es gibt ihn kaum und wenn, dann nur in Sommerkinos. Wenn das Wetter aber nicht mitspielt oder du so oder so lieber daheim bleibst, WO können wir dann eigentlich österreichische Filme sehen?
Erwähnte Plattformen und Anbieter: ORF ON | Joyn | WatchAUT | VODClub | Netflix | Amazon Prime | Filmarchiv ON | Canal+ (öst. Filme) | Dailymotion
Der Standard: „Ich bin 365 Tage im Jahr da“: Wie geht es Wiens letzten Videotheken?“ (29.6.2025)
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Hallo und herzlich Willkommen zu Bruttofilmlandsprodukt. Mein Name ist Hari List. Es geht heute um österreichischen Film, überraschenderweise, aber nicht um einen konkreten österreichischen Film oder irgendein inhaltliches Thema, sondern darum, wo kann ich österreichischen Film schauen? Wir befinden uns gerade mitten im Sommer. Die Kinos sind relativ ö-filmfrei. Die Sommerkinos machen einen sehr, sehr guten Job in ihrer Programmierung, auch dem österreichischen Film Raum zu geben. Ich habe jetzt keine Statistik dazu, aber ich würde behaupten, der Prozentsatz oder der Marktanteil, wenn man so will, des österreichischen Films in den Sommerkinos überall im Land ist ziemlich hoch. Man hat auch die Möglichkeit, manchmal ein bisschen Vorpremieren oder sowas zu bekommen. Da gibt es manchmal so Stunt-Programmierungen und so weiter.
Und man kann auch Highlights von vor vielen, vielen Monaten vielleicht noch einmal sehen und auch Klassiker. Also insgesamt ist das Sommerkinoprogramm eine coole Sache. Allerdings, wenn man sich die vergangenen Wochen wettermäßig anschaut und auch die nächsten Wochen, wir haben da gerade so eine Phase, wo ich glaube, sehr, sehr viele Sommerkinos dann ihre jeweiligen Veranstaltungen an dem Tag absagen müssen. Ob das ja an österreichische Filme trifft oder nicht, ist jetzt dann eher Zufall. Aber in den normalen Kinos, in die normalen Kinos kann man nicht ausweichen, weil es dort keine neuen, vor allem keine, also hin und wieder wird man schon noch einen Klassiker finden. Und es gibt, ich glaube, ein, also ein Sommerkino fällt mir ein, dass auch wirklich eine Ersatzprogrammierung in ihrem eigenen Kino hat. Das ist das Filmarchiv, Kino wie noch nie in Wien, die in ihrem Metro-Kino den gleichen Film am nächsten Tag noch einmal zeigen, also fix programmiert. Das heißt, wenn er wettermäßig ausfällt, dann hat man dort die Möglichkeit, das nochmal zu sehen. Aber das ist einfach nicht der Standard. Das heißt, wenn man ausweicht ins Kino, also ins Gebäude, in die fixen Gebäude, Kino, dann findet man dort wenig bis keine österreichischen Filme, vor allem keine neuen.
Und das ist generell ein Problem, das habe ich schon mal in einer Folge besprochen, dass der Sommer einfach so österreichische Filmsaure-Gurken-Zeit ist. Ich werde dann in einer späteren Folge euch zeigen, was alles im September läuft. Also gleich am 1. September-Wochenende ist es irgendwie vollgestopft mit vier österreichischen Filmen und einer Serie, die alle gleichzeitig… An diesem Wochenende starten werden. Und das bringt mich zu der Frage, wo kann ich eigentlich österreichischen Filmen sehen, wenn ich da einbleiben will, im Regen.
Und ich gebe euch jetzt einen kleinen Überblick, was es alles gibt. Und bevor wir da einsteigen, müssen wir, glaube ich, kurz mal uns klar werden, dass es einfach nicht die eierlegende Wohlmilchsau gibt. Es gibt nicht die perfekte Plattform und die perfekte Lösung. Und es gibt nicht die perfekte Lösung für jeden und jede. Und da müssen wir uns ein bisschen zurückerinnern. Jeder von uns ist in der Schule oder in der Ausbildung oder irgendwann einmal mit dem, manchmal ist es magisches Dreieck, manchmal ist es mehr eckig als drei, manchmal ist es das Dreieck der Unvereinbarkeit oder sowas nennt man das. Ihr kennt das klassische Beispiel, es kann etwas günstig, es kann etwas schnell und es kann etwas in guter Qualität passieren, ein Projekt oder ein Produkt hergestellt werden, aber niemals in allen drei Dimensionen gleichzeitig. Also es kann etwas schnell und in guter Qualität gemacht werden, aber dann ist es sicher nicht günstig.
Also glaube ich, müssen wir auch bei der Bewertung von Plattformen oder an Möglichkeiten, den österreichischen Film zu schauen, anwenden. Wir müssen auch auf den Preis schauen. Es gibt von gratis bis sehr teuer. Es gibt auch Spielwerbung oder Wenugwerbung. Das ist auch eine Art der Bezahlung. Es geht auch um Bequemlichkeit. Also wie einfach ist es, diesen österreichischen Film zu konsumieren? Muss ich mich wo anmelden? Muss ich verschiedene Schritte gehen? Ist es vielleicht technisch schwierig? Also das ist Bequemlichkeit. Dann gibt es natürlich das Qualitätsargument, dass man sagt, in welcher Qualität wird mir der Film eigentlich geliefert? Ja, auch das ist ein, und dann habe ich hier fast eine vierte Dimension, das ist kein Dreieck, sondern ein Quadrat, ein Viereck, die Masse an Verfügbarkeit, die Quantität, wie viele Filme, wie viele Videos, wie viele Serien, Episoden etc. sind auf dieser Plattform verfügbar. Und diese vier Dinge werden niemals gleichzeitig alle erfüllt.
Allerdings gab es mal eine Plattform, da wird es eine kleine Immemorium-Sektion in diesem Podcast geben, wo ich einer nicht mehr existenten Plattform nachtrauern werde, die nahezu perfekt war in diesem Quadranten. Ist das ein Quadrant? Nein, in diesem Quadrat.
Fangen wir mit dem Offensichtlichen an. Der ORF, der ja viele österreichische Filme zeigt, kann dann auch auf seiner Online-Plattform ORF ON die zur Verfügung stellen. Und was sich verbessert hat ist, in den vergangenen Jahren, dass er jetzt nach Ausstrahlung sechs Monate die Filme dort online lassen darf. Also da geht es jetzt vor allem um österreichische Filme, der ORF hat auch andere Filme, ich glaube da sind dann sechs Monate nicht erlaubt oder so, aber ihr seht das alles, wenn ihr in der ORF-On-Plattform einen Film aufruft, dann ist das sogar vermerkt. Wann war die letzte Ausstrahlung und dann ist das Enddatum sogar mit Uhrzeit, er wird zu einer bestimmten Uhrzeit verschwinden, ausgewiesen und das ist eine sehr, sehr gute Sache und da sammelt sich natürlich in sechs Monaten einiges an. Wir reden hier öfter über den ORF, da kann man dann auch sagen, ja, es könnte mehr sein, es könnte viel mehr sein, aber die eigentliche Datenbank des ORFs oder die Filmverfügbarkeit ist gut und ich würde vielleicht sogar behaupten, All Things Considered ist es wahrscheinlich die beste Plattform, die wir jetzt haben. Sie ist quasi gratis. Ich meine, du zahlst ORF-Gebühren, klar, aber die sind jetzt nicht auf konkret den Abruf vom österreichischen Film. Also das sind keine Kosten, die direkt entstehen. Du hast einen relativ einfachen Zugang. Du musst kein Passwort eingeben oder sowas. Du kannst das auf jeder Plattform, Handy, Tablet, Computer und natürlich Smart TV schauen.
Du hast nur die Einschränkung des Alterslimits. Früher war das echt extrem, dass Filme nur von 20 bis 6 Uhr verfügbar waren oder noch schlimmer, von 22 Uhr bis 6 Uhr. Und das war einfach völlig sinnlos, wenn du es nicht runtergeladen hast. Du hast eh das Recht auf Privatkopie. Das heißt, du kannst ja den Film schon runterladen und dann für dich aufheben und anschauen.
Das kannst du jetzt verhindern, indem du dich einloggst. Da gibt es so eine Sache, so ein Media Key heißt das. Und da wird dann dein Alter bestätigt und was auch immer. Das muss man einmal machen. aber dann kann man es bei mehreren Plattformen verwenden. Und insofern kann man dann eben auch nicht altersgerechte Filme oder so als Erwachsener auch am Vormittag schauen und muss nicht bis 22 Uhr warten oder bis 20 Uhr. Und da ist halt der ORF relativ gut. Er hat halt nur ORF-Produktionen bzw. Auch Kinoproduktionen, die er mitfinanziert hat, aber zum Beispiel auch hin und wieder Co-Produktionen mit großen Plattformen wie Netflix, zum Beispiel Totenfrau, ist dann auch im ORF verfügbar. Also eigentlich muss man auch hier wieder sagen, ORF ON ist die beste Plattform. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob ich ihn dafür loben soll, weil… Ich finde, das ist eigentlich schon das Minimum, was er erfüllen sollte. Und das ist jetzt ein bisschen gemein vielleicht, aber ja, der ORF macht die beste Plattform für den österreichischen Filmfan. Aber es ist irgendwie in der Natur der Sache und vielleicht sollten wir mehr als die Beste verlangen. Mehr als die Beste ist… Okay, dumme Formulierung. Ich sage mal so, das geht noch besser.
Allerdings anerkenne ich trotzdem, dass es innerhalb des Systems und all die anderen Plattformen, die ich noch vorstellen werde, die Beste ist. Es gibt dann Join, das ist eine Plattform, wo eigentlich alles drauf ist, also wo sehr, sehr viele internationale Mediatheken hineinfließen, deutsche, österreichische, auch ServusTV ist da drinnen. Und Join ist in dem Sinne, einfach bietet mehr an. Es ist allerdings, finde ich, sehr schwierig zu navigieren. Ich finde die Apps nicht so toll. Join hat auch ein bisschen Eigenproduktionen, Aber es ist, ich habe jetzt noch keinen Weg gefunden, dass man auch österreichischen Film suchen könnte. Oder sagt, ich zeige mir nur österreichischen Film an. Beim ORF ist es auch nicht so, aber dadurch, dass die Quantität des österreichischen Films so überragend ist oder so hoch ist, ist es eigentlich fast wurscht, wo du hinklickst. Du kommst immer zu österreichischen Film. Das liegt natürlich auch in der Natur der Sache. Bei Join ist es so, dass einfach so viele Sender dort hineinspielen, ihre Mediatheken. Oder dass das so die Mediatheken-Verbinder ist. Der Name „Superstreamer“ wird von Join, glaube ich, benutzt. Das ist okay, das ist fair. Bei Join hast du halt Werbung dazu, die du, wenn du sagst, du hast für den ORF und für woanders schon dafür gezahlt und du kriegst jetzt nochmal Werbung dazu. Join läuft auch zum Beispiel nicht auf Linux. Also es ist zum Beispiel für Browser, für gewisse Systeme nicht. Das finde ich ehrlich gesagt komisch.
Die App ist okay. Und ansonsten, ja, und die Altersbeschränkungen hast du dort auch, aber du kannst dich mit dem gleichen, Ich glaube, es ist die gleiche Verifizierungsmethode, die wir beim ORF haben. Das heißt, wenn du dich einmal verifiziert hast, dann passt das und du kannst bei Join eigentlich sehr, sehr viel sehen. Und auch von den anderen Sender, ServusTV zeigt halt auch seine eigenen Produktionen, das sind sehr wenige und der Zugang ist auch, wie soll ich sagen, mit ein bisschen Werbung und so weiter. Deswegen ist ServusTV halt eine kleine Plattform und es ist gut, dass sie da zusammen ist. Und Join ist okay und vielleicht gibt es Argumente, dass man sagt, Join ist in dem haben sie vielleicht nochmal eine Verbesserung zum ORF. Allerdings kommt eben die Werbung und die technischen Hürden für mich persönlich dazu. Aber wahrscheinlich ist es dann auch nochmal etwas, was ganz weit oben zu nennen ist, wenn es darum geht, wo kriege ich die meisten österreichischen Filme zu einer guten Bequemlichkeit und zu einem kleinen Preis. Also da ist Join wahrscheinlich weit vorn dabei. Ihr könnt natürlich auch einfach so auf die anderen Mediatheken gehen, die ARD, mit der der ORF sehr oft gemeinsam was produziert. Und auch 3sat, wo der ORF beteiligt ist und Arte, wo der ORF auch ein bisschen beteiligt ist, zeigen sehr, sehr viele österreichische Filme.
Die Arte und der ORF haben aber jetzt noch das Problem und das ist jetzt eine Qualitätsfrage. Die sind die einzigen Plattformen, die nicht in Full HD Filme zeigen. Sowohl das Schweizer Fernsehen, das auch hin und wieder österreichische Filme zeigt und ARD und ZDF sowieso. aber auch 3sat, wo ganz viele österreichische Filme oft dabei sind, wenn auch nicht so lange, wie im ORF, zeigen in Full HD. Also 1920 zu 1080 bei 16:9, wohingegen der ORF und Arte die einzigen sind, die noch nur HD-ready oder normales HD oder wie auch immer man es nennt. Also was ist das dann? 1280 zu 720.
Das ist definitiv ein Malus für den ORF und für ATE und für diese Plattformen. Die nächste Kategorie sind Plattformen, wo ich einen Film mieten kann, manchmal auch kaufen, das ist natürlich auch unter dicken Anführungszeichen zu sehen.
Meistens sind es so 5 Euro und ich darf den Film dann, keine Ahnung, 30 Tage liegen lassen und innerhalb der 30 Tage, wenn ich ihn starte, habe ich 24 Stunden ihn anzuschauen. Weiß ich jetzt nicht genau, ob das nicht alles ein bisschen, also finde ich ein bisschen einschränkend alles, aber okay. Da gibt es in Österreich zwei Plattformen, die fast ausschließlich nur österreichischen Content haben. Das ist WatchAUT. WatchAUT gehört zur Hoanzlgruppe. Das sind auch die, die die große österreichische Film-DVD-Edition herausgeben. Und generell im Markt von physischen Medien, was österreichischen Content angeht, auch im Kabarettbereich und im… Auch was historische Filme angeht, da diejenigen sind, die diese Serien und Filme und diese Pakete herausgeben. Und die betreiben WatchAUT und WatchAUTist eine okaye Plattform, aber wie gesagt, der Preis ist dann doch 5,99 Euro pro Film. Es gibt immer wieder Angebote und hin und wieder gibt es einen Gratisfilm. Aber der Vorteil ist, dass man die Filme relativ früh zur Verfügung hat, weil das ist auch etwas, was unter Bequemlichkeit fällt, beziehungsweise unter Angebot.
Der normale Ablauf in Österreich ist, der Film hat einen Kinostart. Sechs Monate später darf er auf DVD oder eben auf Video-on-Demand kaufbar sein. Zwölf Monate später kann er auf einem Premium-Sender, also einem Kabelfernsehen, zum Beispiel Sky oder sowas, laufen. Und 18 Monate später kann er im ORF und in anderen Sendern frei ausgestrahlt werden. Und da ist natürlich auch ein langer Zeitraum dazwischen. Und Watch Out gibt dir halt quasi das Ganze nach sechs Monaten. Und das passiert eigentlich auch recht gut, dass Filme nach sechs Monaten wirklich auch im Kino, Entschuldigung, auf diesen Plattformen landen und zu sehen sind. Die zweite Plattform ist Kino VOD oder Video on Demand Club. Und die haben eigentlich das gleiche Prinzip. Zusätzlich haben sie noch, es kostet 9 Cent weniger, 4,90 Euro der unterschiedliche Film.
Und sie haben aber auch gratis Kurzfilme von jungen Autorien. Filmemacherinnen, das ist eine ziemlich coole Sache, allerdings muss man die halt auch kaufen, allerdings um 0 Euro, aber du musst den gleichen Kaufprozess durchgehen und sie haben auch die, und das ist absolut cool, du kannst ein Kino aussuchen, wenn du kaufst und das Kino, das du ausgesucht hast von den mitmachenden Kinos, bekommt dann ein bisschen was von dem Geld, das du für den Film, für die Filmmiete gezahlt hast. Ich unterstütze immer das Kino in Salzburg, weil ich natürlich keine Möglichkeit habe, sie durch physischen Filmbesuch zu unterstützen, Aber ich habe eine sehr, sehr enge, nostalgische Beziehung zu diesem Kino und deswegen unterstütze ich sie und nicht irgendein lokales Kino. Die lokalen Kinos unterstütze ich, indem ich hingehe beziehungsweise dann dort am Buffet mir Popcorn kaufe oder was. Also da ist eine coole Sache in Kino wie die. Ich finde, die Plattform ist besser. Das Angebot ist nicht ganz so breit wie bei Hoanzls WatchAUT, aber im Großen und Ganzen solide. Ich glaube, es ist dann einfach Geschmackssache. Ich glaube, die 9 Cent machen keinen Unterschied.
Was neu ist, ich weiß nicht, ob es neu ist, aber Watchaut hat jetzt auch Serien zu kaufen. Die kosten dann so 15 Euro für sechs Folgen oder so. Ja, das ist ein bisschen dieses, ja, ich rate davon ab, Dinge zu kaufen, also digitale Güter zu kaufen, weil rein rechtlich betrachtet, kauft ihr sie nicht, sondern erwerbt nur ein Nutzungsrecht und in dem Moment, wo die Plattform abgedreht wird, habt ihr auch kein Nutzungsrecht mehr. Insofern zahlt es sich wahrscheinlich eher aus, zweimal zu mieten oder dreimal zu mieten, um den Preis, einen Film und nicht zu kaufen. Aber das bleibt natürlich euch überlassen. Also das sind die zwei großen Plattformen. Dann gibt es natürlich die Streamer, die klassischen Streamer Netflix, Amazon Prime Video, Disney Plus und so weiter. Das ist recht schnell abgefrühstückt. Die sind natürlich bequem, weil wir sie meistens eh schon abonniert haben, weil wir ja auch internationale Filme schauen wollen. Disney Plus hat de facto keinen österreichischen Content. Amazon Prime hat ein bisschen was, produziert auch selber. DRUNTER UND DRÜBER zum Beispiel die aktuelle Friedhof-Serie mit Nikolaus Ovtjarek. Sie haben zwei Young Adult-Serien produziert in den letzten Jahren. SACHERTORTE war ein ganz okayer Rom-Com, die von Amazon produziert wurde. Also da ist ein bisschen was und dann haben sie auch ein großes Angebot. Allerdings ist es furchtbar unbequem im Sinne von, es ist einfach eine schlechte Plattform, auch in der App und so weiter. Und österreichische Filme zu suchen funktioniert de facto nicht.
Bei Netflix ist es besser. Netflix hat auch, wie schon erwähnt, Totenfrau, dass so österreichische Eigenproduktionen beziehungsweise Eigenproduktionen mit österreichischen, wo ich sage, die in Österreich gedreht wurden oder was mit Österreich zu tun haben. KITZ zum Beispiel. Also da geht es um Kitzbühel, nicht um Ziegen. Oder auch die Serie THE EMPRESS, Die Kaiserin. Also wieder mal eine Sisi-Serie, wo ein paar österreichische Schauspieler drin sind, die aber nicht viel mit Österreich zu tun haben, auch nicht hier gedreht wurde.
Bei Netflix ist es so, du kannst zwar schon nach Austrian Movies und TV oder österreichischen Filmen und Fernsehen suchen, aber es ist, sagen wir mal so, der Algorithmus ist dann sehr wild und schlägt einfach irgendwelche anderen Dinge zusätzlich noch vor. Und dann ist es natürlich mit unserem Euro-Pudding oder mit unseren multinationalen Produktionen, wenn halt vier Länder beteiligt sind, dann sind ganz oft Produktionen halt nicht als österreichische ausgewiesen, obwohl sie ja auch österreichischen Anteil haben und in unserer Definition hier bei Bruttofilmlandsprodukt vor allem als österreichische Filme gelten würden.
Aber dann halt von Netflix nicht angezeigt werden. Also die Suchfunktion ist nicht so toll, aber die Bequemlichkeit ist natürlich sowohl bei Netflix als auch bei Amazon Prime gegeben, weil wir es eh schon haben. Und den Preis kannst du natürlich auch argumentieren. Ich habe ja schon dafür bezahlt, also speziell bei Amazon Prime zahlst du vielleicht für andere Produkte, weil du Audible haben willst oder was, gern Hörbücher hörst und dann nimmst du die Filme einfach mit oder die Filmabteilung. Also auch hier die Preisfrage ist ein bisschen, naja. Und dann gibt es noch das vom eh schon erwähnten Filmarchiv, gibt es ganz neu eine historische Filmplattform. Die ist ziemlich cool, weil einerseits haben sich sehr, sehr viele historische Filme, also so wirklich, keine Ahnung, historische Events, der Kaiser besucht Braunau, ist der älteste erhaltene Film angeblich. Den haben sie gerade renoviert und gerade veröffentlicht. Den kannst du dir gratis anschauen auf Filmarchiv on. Die heißen noch alle gleich leider, Filmarchiv on. Aber sie haben auch Langfilme. Sie bringen immer einen Langfilm raus. Jede Woche einen Langfilm und neun historische Filme. Und das ist irrsinnig cool. Also es ist wirklich cool, dieses Ding. Ich schaue das alles immer an, jede Woche. Und die Langfilme sind manchmal auch so kuratierte historische Sachen, aber manchmal auch einfach restaurierte Langfilme. Und die bleiben dann einen Monat verfügbar. Das wollte ich nur erwähnt haben, weil es einfach ein absolut cooles Projekt ist. Und ich das auch gerne unterstütze und bewerbe.
Es gibt dann noch zum Beispiel Canal+ die haben auch ein ziemlich gutes Filmangebot und die haben zum Beispiel auch die Möglichkeit, nach Made in Austria zu suchen. Ich verlinke euch sogar das, dann könnt ihr ein bisschen durchscrollen, was die so im Angebot haben. ist jetzt auch nicht so viel anders das Angebot, als das von WatchAUT und so weiter, aber du kannst halt auch dort zu einem Monatsabo das kaufen und musst das nicht per Film kaufen. Also das ist dann vielleicht schon, also kaufen oder mieten, in dem Sinne vielleicht halt eine andere Art. Es ist nicht günstig, aber es ist vielleicht für manche von euch die bessere Variante. Allerdings, wie gesagt, ohne, also weniger Angebot, aber bequemer eventuell in dem Fall und vielleicht auch zu einem, also sicher zu einem günstigeren Preis. Ja. Bevor ich noch ein, zwei weitere digitale Angebote benenne, lasst mich ganz kurz über etwas physisches reden. Videotheken, wo natürlich, wie soll ich sagen.
Das Geschäftsprinzip komplett zerstört wurde. Ich meine, Kinos haben schon ein Problem, aber Videotheken haben, also es gibt nicht mehr viele. Es gibt wirklich nicht mehr viele Videotheken. Und wenn, dann hängen die vom Business Case an einem Seidern entfaden oder verkaufen Hundefutter oder was auch immer. Ich verlinke euch einen Bericht vom Standard vor kurzem über die letzten Videotheken in Wien. Aber es gibt ja Institutionen, die theoretisch die Aufgabe von Videotheken übernehmen könnten, wenn auch jetzt natürlich nicht in dem Umfang und der Expertise. Aber Bibliotheken haben eine ganz, ganz gute Filmauswahl. Also in Wien natürlich wieder sehr, sehr viel. Vielleicht muss man dann in eine andere Filiale fahren und sich dort, oder einen Standort, und sich dort einen Film holen. Aber es ist zumindest einiges vorhanden. Und ich rufe dazu auf, also die lokalen Bibliotheken sind natürlich da auch gefragt, zum Beispiel, ja, warum nicht einfach einen DVD-Stock zu behalten? Auch hier gibt es, ich meine, rechtlich hin und her ist mir scheißegal. Aber warum einfach DVDs wegschmeißen?
Und so viel Regalfläche verbrauchen sie auch nicht. Da kann man schon kuratieren, dass man sagt, man muss nicht jeden Schaß aufheben. Aber österreichische Filme würde ich auf jeden Fall aufheben. Und dann natürlich sowieso Klassiker und so weiter, wirklich signifikante Filme. Das ist natürlich kuratorische Arbeit. Da brauchen diese lokalen Bibliotheken Unterstützung. Deswegen meldet euch freiwillig, helft mit. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass man zum Beispiel diese inzwischen 400 DVDs umfassende Hoanzl österreichischer Filmedition einfach mal allen Bibliotheken gibt. Und das ist ein immens guter Ausschnitt des österreichischen Filmschaffens auf 400 DVDs. Wenn man die einfach den Bibliotheken zur Verfügung stellt und sagt, okay, da habt ihr es, dann ist es im Angebot drinnen und es ist flächendeckend in Österreich. In jeder kleinen Bibliothek stehen diese DVDs zur Verfügung. Das wäre doch was. Ob es dann was bringt oder nicht, ist eigentlich fast zu zweitrangig. Das Angebot muss einmal geschaffen werden und dann vielleicht entwickelt sich eine Nachfrage. Unterstützt eure lokalen Bibliotheken. Und lokale Bibliotheken, bitte schmeißt eure DVDs nicht weg. Und dann gibt es halt Online-Möglichkeiten, die, naja, teilweise.
Also illegal ist ein hartes Wort, aber sie sind auf jeden Fall in irgendeinem rechtlichen Graubereich. Also es gibt tatsächlich Leute, Helden möchte ich sagen, die auf YouTube und anderen Plattformen ganze österreichische Filme hochladen. Meistens, wenn sie in der TVThek, also in den Mediatheken der Sender waren. Und das Problem dabei ist aber, dass die Qualität halt wirklich nicht so toll ist. Also die kann man sich dann gut am Handy oder am Tablet anschauen, aber für den großen Schirm wird es dann meistens, wie soll ich sagen, nicht reichen. Dafür sind sie gratis und es ist eine hohe Vielfalt. Das gleiche gilt natürlich auch für echte Piraterie, bitte nicht tun.
Vielfalt, Größe, Qualität gut, aber bequem ist es nicht, weil es ist sehr aufwendig, habe ich mir sagen lassen. Insofern, ja, ich verlinke euch Dailymotion. Das ist eine Plattform, wo vielleicht ein bisschen mehr zu finden ist als auf YouTube. Aber ihr müsst dann halt auch nach Filmen suchen und so weiter. Auch hier wird es dann Bequemlichkeit, naja, wenn man eher auf YouTube viel unterwegs ist oder wenn man gerne solche Streaming-Plattformen benutzt, ja klar.
Und am Schluss noch eine kleine, ja, das angekündigte In Memoriam. Flimmit. Bis November 2023 gab es die Plattform Flimmit. Flimmit wurde 2007 oder so gegründet und ging 2009 mit einem ganz okayen Grundstock an Filmen online und war eine Videoplattform, die einfach wirklich wie eine Videoplattform so ausschaut. 2009 ist ziemlich früh, wenn du darüber nachdenkst. Netflix kam erst Jahre später und Flimmit war relativ früh dran und hat gesagt, wir wollen für den deutschsprachigen Raum ein Anbieter sein, Es wurde als Firma gegründet, es wurde unterstützt und irgendwann ist der ORF eingestiegen, aber es war immer defizitär. Als der ORF eingestiegen ist, war das Angebot deutlich größer. Man hat sich dann wirklich auf Österreich fokussiert und es waren dann halt wirklich tausende Filme und Serienfolgen zur Verfügung. Der ORF hat es dann irgendwann komplett übernommen und dann gab es eine lange Geschichte, kann der ORF Gebührengelder dafür verwenden oder muss das sich selbst erhalten? Und da sind wir dann in so einer unendlich rechtlichen, geschissenen Situation, wo einfach ein Scheiß auf die Kunden des ORF, auf uns Bürger gegeben wird.
Die Privatsender haben natürlich massiv dagegen gekämpft. Und hingegen zum Beispiel sowas wie Join, ein kooperatives Projekt. Und ich meine immer, Kooperation ist besser, als sich gegenseitig die Messer anzusetzen. vor Gericht. Ich meine, ja, es interessiert sich halt wirklich keiner für die Kunden und was für die Kunden das Beste ist. Flimmit war eine super Plattform. Es war nicht perfekt, aber am Schluss war es auch noch recht günstig, weil es hat dann, glaube ich, 4 Euro am Schluss pro Monat gekostet. Also es war wirklich ein günstiger Preis. Eine gute App. Es hat im Browser tatlos funktioniert. Es war irrsinnig viel verfügbar an österreichischen Filmen und noch dazu ein bisschen europäischer Film. Es war die perfekte Plattform. Und es wurde eingestellt im November 2023. Und der ORF hat gesagt, ja, wir werden das eben teilweise mit dem neuen ORF on. Es hieß damals noch der ORF Player. Und es stand ein bisschen das Versprechen im Raum, dass man einerseits aktuelle Filme wie in der ORF Mediathek hat, aber auch dieses Archiv und diese riesige Datenbank an Filmen, die bei Flimmit zur Verfügung stand. Es ist nicht so gekommen. Es gab einmal monatelang gar nichts. Also es war einfach so, mitten in der Hochphase, so Anfang 2024, gab es einfach nichts mehr. Und das ist natürlich auch katastrophal. Ich meine, da wurde etwas aufgebaut für 15 Jahre und dann lässt man es einfach so mal versanden und dann kommt man mit dem ORF on player. Und jetzt habe ich es ganz am Anfang gelobt. Aber der Vergleich, im Vergleich ist es katastrophal.
Der ORF hat auch versucht, Flimmit zu unterstützen. Und es war halt wirklich defizitär, das muss man schon sagen. Aber ich meine, alles ist defizitär. Und wir hauen eh so viel öffentliches Geld rein. Und Flimmit war in dem Sinne, es war früh dran, wirklich 2009 an den Start gegangen. Das war früh für Online-Streaming. Das ist zwar nur 15 Jahre her, aber es war früh. Und es hat sich verbessert, verbessert. Ich war von Anfang an Kunde. Ich war von Anfang an dabei. Und bis zum Schluss. bis sie mir von meinem Jahresabo was zurücküberwiesen haben, korrekterweise, weil sie eben nicht bis Ende des Jahres, was ich bezahlt hatte oder so, liefern konnten. Haben sie mir dann ein paar Euro zurücküberwiesen. Alles voll korrekt abgewickelt. Aber wir hatten das Bestmögliche schon. Und dann hätte man natürlich darüber diskutieren können, sollte man vielleicht Gebühren zahlen über irgendwas wie eine Bürgerkarte oder so vielleicht sogar freien Zugang dazu geben. Ja, hätte man diskutieren können. Oder hätte man sagen können.
Freier Zugang zu ORF-Produktionen, alles andere ist hinter diesen 4 Euro, mit diesen 4 Euro Monats-Abo. Vor allem 5 Euro, 6 Euro, 7 Euro. Das wäre alles voll okay gewesen. Ich glaube, am Anfang hat es viel mit 8 Euro gekostet, also 7,99 oder sowas. Wir hatten das Beste schon und wir haben den Schritt zurück gemacht. Die ORF-On ist gut, sie ist besser als ORF-TV-Tig vorher war, aber sie ist trotzdem ein Schritt zurück. Wir waren schon mal besser, wir hatten es schon mal besser. Und in dem Sinne, ja, wir können Bibliotheken leichter setzen oder zumindest, man sagt, das physische Medium verschwindet. Aber wir haben uns halt in der neuen Welt, in der digitalen Welt, im Neuland-Internet.
Haben wir uns, ja, rückentwickelt. Und die privaten Anbieter, mein Join, wie gesagt, ist eine gute Initiative. Kanal Plus ist auf den Markt getreten. Ich weiß nicht, wie sich das auszahlen kann und was auch immer. Vielleicht gibt es so viele Abonnenten. Sky hat auch teilweise österreichische Serienprodukte, die wir jetzt nicht erwähnt, weil halt Sky weder bequem, noch günstig, noch großes Angebot. Und Sky hat einfach nichts erfüllt. Ja, von unseren, ja, doch die Qualität, wenn es dann gelaufen ist, auch in den Browsern teilweise nicht gelaufen und so, also wirklich furchtbar. Die Qualität der Sendung der Einzelnen, die war schon gut, das ist geil.
Ja, was bleibt uns anderes übrig? Wir müssen eh nehmen, was kommt. Ich werde das weiter beobachten, den Markt für österreichischen Film. Ich hoffe einfach, dass es mehr ist und auch bei den Plattformen. Lasst uns genauer hinschauen. Vielen Dank fürs Zuhören. Es war länger, als ich geplant hatte, ein bisschen emotionaler, als ich geplant hatte, aber es ist mir wirklich ein wichtiges Thema. Der Stream und das Fernsehen haben eine immens wichtigere Rolle für den österreichischen Film als für anderen Filmen. Wir sind immer mehr daheim, wir konsumieren immer mehr auf Screens, aus unserer Hosentasche heraus, am Screen, auf unserem Laptop, Desktop und Smart TV. Und deswegen muss der österreichische Film dort auch stattfinden, wo die Leute sind. Wir buttern Millionen, sehr, sehr viel Geld in den Kinofilm. Wir buttern sehr, sehr viel Geld in ein, ich sag’s immer wieder, eigentlich totes, sterbendes, im Kummer liegendes Medium. Jetzt im Sommer, wie gesagt, mit den Sommerkinos, ihr seht es eh, wir sind plötzlich wetterabhängig. Wir starten keine Filme, es gibt kein Angebot. Der Screen ist das, um den wir uns kümmern müssen. Und deswegen, ja, eure Meinung, euren Input, Ergänzungen. Habe ich irgendeine Plattform vergessen? Bitte melden. Und ich bedanke mich fürs Zuhören, auch wenn es ein bisschen länger war. Bis zum nächsten Mal.
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